Binde Strich

Rettet den Binde Strich.

Es tat weh. Sehr sogar. Die Schreibweise des Substantivs im Titel ist ein Verbrechen und gehört bestraft. Wie Sie alle wissen, heisst es korrekt: Bindestrich. Nur hält das scheinbar zahlreiche Menschen nicht davon ab, mit der deutschen Rechtschreibung Spässe zu treiben und Willkür walten zu lassen. Auch namhafte Firmen pfeifen da drauf. Betrachten Sie Werbeplakate mal genauer.

Master Arbeit.

Opel Händler, Kinder Menü, Würfel Zucker. Es gibt leider ganz viele Beispiele dieser «alternativen» Schreibweisen. Besonders schlimm ist es, wenn Bezeichnungen wie jene im Zwischentitel in ebensolchen Arbeiten vorkommen. Leider auch schon zu oft gesehen. Die Seite Deppenleerzeichen sammelt sprachliche Irrfahrten dieser Art und kommentiert sie in ansprechender Art und Weise.

Da werden Sie geholfen.

Sie fragen sich vielleicht, wie Sie solche sprachlichen Fallen umgehen können. Ganz simpel: Im Deutschen schreibt man Substantive zusammen. Egal, ob es sich nur um ein Wort handelt oder um sieben. Man schreibt sie zusammen. Und zur besseren Übersicht wird dann eben mal ein Bindestrich verwendet. Alles klar? Falls nicht, gibt es zum Glück noch unseren Korrektur Service.

Titelbild via mein-suedzucker.de



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16 Kommentare zu “Rettet den Binde Strich.”



  • Yvonne Speck am 14. Juni 2012 12:00 Uhr

    Danke Mauro, dass du mir die Worte aus dem Mund nimmst!

    Lieber Gruss aus Zug, resp. St.Gallen, wo die ‚Reise Meile‘ mir täglich ihre Ferien verkaufen will.

    Yvonne


  • Sonja am 14. Juni 2012 15:57 Uhr

    Hoi Mauro

    Grandios! Danke! Die Abneigung, Wörter zusammenzuschreiben, die zusammengehören, hat nichts mit Sprachwandel zu tun, sondern mit Unfreundlichkeit. Dem Lesepublikum gegenüber. Und das nimmt wirklich immer absurdere Dimensionen an. Der einzige Fall, den man tel quel stehen lassen könnte (dem also die Getrenntschreibung inhaltlich keinen Abbruch tut): Super Text.

    LG
    Sonja


  • Mauro Werlen am 14. Juni 2012 16:08 Uhr

    Vielen Dank! Es ist schön, wenn man ab und zu Gleichgesinnte trifft. Einen schönen Tag euch allen!


  • Ein Platz in der Grammatikhölle. | Superblog am 19. Juni 2012 8:01 Uhr

    […] wir, weil es schlimm um die Grammatik steht. Bereits vor zwei Wochen wetterte ich gegen fehlende Bindestriche und Antikomposita im Deutschen. Heute bin ich völlig übermüdet, da ich letzte Nacht nicht […]


  • Yvonne Speck am 4. Juli 2012 12:31 Uhr

    Hoi Mauro,

    Sorry, ich muss das Thema Bindestrich noch einmal aufnehmen, da es mich fast so was wie belastet.

    Nun hab ich gestern auf meinem Streifzug durch die hiesige Buchhandlung doch tatsächlich Titel gelesen wie

    – Der Traum Händler (http://www.amazon.de/Der-Traumh%C3%A4ndler-Augusto-Cury/dp/3899035550)
    – Das Hängematten Buch (http://www.amazon.de/Das-H%C3%A4ngemattenbuch-Geschichten-Abschalten-spektrum/dp/3451063212)

    und traute meinen Augen kaum.

    Klar, typographisch wird da mit den beiden Wortteilen und Zeilen gespielt und die Frage der Trennung so relativ geschickt umgangen. Aber den Bindestrich kann man doch trotzdem nicht einfach weglassen, oder?
    Das wirft für mich die Frage auf: Was geschieht, wenn Lektoren bei Verlagen nicht mal mehr bindestrichtreu sind? Wo führt das noch hin?

    Dagegen sind die Würfel Zucker doch grad Pea Nuts, oder?

    Geschockte Grüsse von Yvonne


  • Mauro Werlen am 9. Juli 2012 11:26 Uhr

    Hoi Yvonne

    Danke für deinen Beitrag. Eigentlich kann man den Bindestrich nicht weglassen. Getan wird es trotzdem. Typographische Gründe werden dann meist als Argument angegeben. Falsch ist es trotzdem.

    Ich habe inzwischen eine gewisse Ruhe in mir aufgebaut: Ich sehe kurz hin, rege mich (im besten Fall) kurz darüber auf und gehe dann schnell weiter.

    Traurige Grüsse aus der Binde Strich Zentrale

    mauro


  • Yvonne Speck am 11. Juli 2012 11:16 Uhr

    Hoi Mauro

    Danke dir für die Antwort und den Tipp.

    Werde versuchen, von dir Gelassenheit zu lernen.

    Lieber Gruss vom laisser faire Schreibtisch,

    Yvonne


  • Thomas am 2. August 2012 23:41 Uhr

    Frage an Supertext: Und was tun mit all den englischen Wörtern? Einfach «verbindestrichen»? Meetingraum oder Meeting Raum? e-Book Leser oder e-Bookleser? Ich trenne deutsche und englische Wörter immer. Liege ich damit falsch?

    Gruss
    Thomas


  • Mauro Werlen am 3. August 2012 9:21 Uhr

    Hallo Thomas

    Ein gute Frage, vielen Dank dafür. Wenn es Zusammensetzungen aus englischen und deutschen Teilen sind, schreibt man die Wörter zusammen bzw. setzt einen Bindestrich. Meetingraum oder besser Meeting-Raum. Beim zweiten Beispiel wäre das Wort so zu schreiben: E-Book-Leser. E-Book ist die korrekte Schreibweise (laut Duden) und der Leser wird dann einfach drangehängt. Mit Bindestrich, es ist ja ein Wort. Zur Übersicht haben wir hier noch einen Link für dich: http://www.canoo.net/services/GermanSpelling/Regeln/Bindestrich/Fremdwort.html

    Wir hoffen, dass wir damit etwas helfen konnten.

    Supergrüsse


  • Sara Blaser am 3. August 2012 9:43 Uhr

    Hallo Mauro

    Danke für den Beitrag. Dieses Thema ist auch in meinem beruflichen (naja, eigentlich auch im privaten) Alltag ein wichtiges Thema und zu Yvonnes Frage, wieso Lektoren nicht bindestrichtreu sind, muss ich sagen: Die sinds wohl, doch leider haben sie selten das letzte Wort. Meist sind es Grafikerinnen, Kunden oder irgendwelche Marketingleute, die die wohlräsonierten Korrekturen der Lektoratsperson mutwillig missachten, weil es nicht ihrem Sinn von Ästhetik entspricht.
    Was mir allerdings noch zu kurz kommt in diesem Beitrag: der inflationäre Gebrauch von Bindestrichen, was insbesondere im Zusammenhang mit Fugen-s eine absolute Todsünde ist. Wie oft korrigier ich „Schweins-Geschnetzeltes“, „Döner-Bude“ oder „Wohlfühl-Effekt“ und muss mir dann anhören: „Aber so kann mans besser lesen!“ Ich hoffe, ein Sick’sches Manifest mit dem Titel „Rettungs Aktion für das Kompositum“ lässt nicht mehr lange auf sich warten.


  • Mauro Werlen am 3. August 2012 10:04 Uhr

    Hallo Sara

    Merci für deinen Kommentar und die Infos über das letzte Wort. Leider hast du damit recht, das letzte Wort liegt oft nicht bei den Sprachexperten. Wir hatten da auch schon lustige resp. tragische Beispiele. Ich danke dir auch für den Input. Irgendwo mussten wir mal anfangen. Aber weiter geht es bestimmt, denn der von dir erwähnte inflationäre Gebrauch ist ganz klar ein Textchen wert.

    Supergrüsse


  • Die Inflation macht auch vor dem Bindestrich nicht halt | Superblog am 4. September 2012 9:07 Uhr

    […] mögen sich vielleicht erinnern, vor einiger Zeit habe ich ein Manifest für den Bindestrich verfasst bzw. dafür plädiert, dass man Substantive im Deutschen gefälligst zusammenschreiben soll. […]


  • TomFeise am 26. März 2013 13:57 Uhr

    Natürlich gehört Zucker in Würfelform als Würfelzucker geschrieben, aber in meinen Kaffee lasse ich immer nur einen Würfel Zucker plumpsen.
    Das Bindestrich-Problem (also mein Problem mit dem Bindestrich, und nicht das aus Bindestrichen bestehende Problem) ist im Englischen wesentlich einfacher geregelt: When in doubt, leave it out. Aber wieso viele Anglizismen (u.a. anderem auch das mir im Deutschen verhasste Apostroph-S des sächsischen Genitivs als Pluralendung, wie z.B. PKW’s anstelle von PKWs oder sogar PKW) wird das alles unreflektiert, vor allem in der Werbebranche und der Bildzeitung, übernommen und der Sprache aufgedrängt.


  • Sonja am 27. März 2013 11:21 Uhr

    Hoi Mauro

    Auch ich danke Dir seeeehr, dass Du Dich des Themas annimmst! So bringen wir doch auf immer breiterer Front Klartext unter die Leute.

    Lieb und dankbar grüsst Dich
    Sonja


  • Michael am 14. Mai 2013 15:04 Uhr

    Hallo Mauro,
    durch das falsche Leerzeichen oder den fehlenden Bindestrich ändert sich auch die Betonung.
    Als Beispiel kann man den „Ford Mustang“ nehmen: Wenn ein (in diesem Fall richtiger) Wortzwischenraum zwischen den Wörtern steht, wird der Mustang betont. Anders ist es beim „Ford-Händler“: Richtig geschrieben, liegt die Betonung auf „Ford“; falsch geschrieben („Ford Händler“) wird der „Händler“ betont.

    Liebe Grüße
    Michael


  • Mauro Werlen am 15. Mai 2013 9:22 Uhr

    Hallo Michael

    Danke für deinen Kommentar. Klar, der Mustang wird betont. Das ist der Name des Modells, der neben der Marke natürlich auch betont werden will.
    Beim Händler hast du recht: Wird es richtig geschrieben, so liegt die Betonung auf Ford. Aber das ist bei anderen Wörtern auch so: Strassenschild, Reifendruck, Tankstelle. Es handelt sich um Bestimmungs- und Grundwörter, wobei in der Aussprache jeweils das Bestimmungswort betont wird. Beim «Ford Händler» trifft das, wie du richtig bemerkst, nicht zu. Das liegt aber vor allem daran, dass Ford und Händler zwei einzelne Wörter sind. Somit fällt die Aufteilung in Grund- und Bestimmungswort ohnehin weg.


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