Wie Journalisten Pressemitteilungen lesen

Was Sie machen müssen, damit Journalisten Ihre Pressemitteilung lesen. In Theorie und Praxis.

Eine Pressemitteilung informiert die Medien über Ihr neues Kürbiskernbrot, Ihr Firmenjubiläum oder über Ihren geplanten Grossangriff auf den Branchenleader. Ihr Anliegen ist wichtig und darum soll die Mitteilung auch gelesen werden. Wird die Mitteilung gelesen, steigt die Chance auf einen Beitrag über Ihre News. Doch wie bringen Sie Journalisten dazu, Ihre Pressemitteilung zu lesen?

In der Theorie

Achten Sie darauf, dass in den ersten paar Sätzen das Wesentliche gesagt wird: Wer hat wann und wo was und wie warum gemacht und woher stammt die Information. Dies in kurzen Sätzen, die leicht verständlich sind. Erst danach führen Sie aus und erläutern die einzelnen Punkte genauer. Stellen Sie sich vor, es kommen nur die ersten paar Zeilen Ihrer Mail an. Wenn Sie dieses Szenario beim Schreiben im Kopf haben, sind Sie auf einem guten Weg. Als nächstes sollten Sie sachlich bleiben und kurze, aktive Sätze bilden. Am besten so, dass der Text nicht gross umgeschrieben werden muss, um abgedruckt werden zu können. So nehmen sie dem Journalisten Arbeit ab. Dazu kommt, dass die Mitteilung nicht zu lange sein sollte. Als Faustregel gilt eine A-4-Seite als Maximum. So viel zur Theorie. Aber was heisst das für Ihre Medienmitteilung, die Sie unter die Leute bringen wollen?

In der Praxis

Wir wollten sicherstellen, dass die Theorie auch in der Praxis durchkommt und haben darum Journalisten beim Tagesanzeiger nach ihrer Meinung gefragt und folgende Inputs erhalten:

Es muss sofort ersichtlich sein, worum es geht und wann bzw. wo ein Ereignis stattfindet. Das klingt zwar banal, wird aber oft vergessen. Die ersten drei Sätze sollten die Mitteilung zusammenfassen und falls Zahlen vorkommen, haben sie da ihren Platz. Hilfreich ist es auch, wenn die Infos online zugänglich sind. Die Texte sollten kurz sein, die Sprache nüchtern und klar. Marktschreierische Marketing-Worthülsen schrecken eher ab, denn wenn die Nachricht zu ausschmückend und werberisch daherkommt, schrillen automatisch die Alarm-Glocken: Achtung PR-Agentur. Am besten bleibt man vom Stil her so nahe wie möglich an einer Newsmeldung. Wenn diese Dinge nicht beachtet werden, ist die Chance gross, dass die Mitteilung ungelesen im Papierkorb landet.

Wenn Sie die theoretischen Baustücke mit den Inputs aus der Praxis zusammenfügen, steigen die Chancen, dass Ihre Pressemitteilung gelesen wird. Wenn Sie keine Zeit haben, an all diese Dinge zu denken, können Sie es natürlich auch uns überlassen.

Titelbild via Flickr: Newspapers B&W (5) – Jon S (CC BY 2.0)

 



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2 Kommentare zu “Wie Journalisten Pressemitteilungen lesen”



  • Nicole Rast am 14. Mai 2013 13:11 Uhr

    Vielen Dank für die hilfreichen Tipps. Mal schauen ob bei der nächsten PM mehr Journalisten reagieren :-)


  • Mauro Werlen am 14. Mai 2013 13:17 Uhr

    Danke für den Kommentar. Eigentlich sollte es das, es ist allerdings immer auch noch von anderen Faktoren abhängig, die man mit der Mitteilung an sich leider nicht beeinflussen kann. Zum Beispiel von der Laune des Journalisten :-). Von den Textanforderungen her müsste es aber klappen.


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