Von Deutsch auf Englisch

Wenn Sie vom Deutschen ins Englische übersetzen, sollten Sie vor allem auf den richtigen Satzbau achten. Und die falschen Freunde schon von Weitem erspähen und vermeiden.

Letzte Woche haben wir einen Text zu den Übersetzungsschwierigkeiten von Englisch auf Deutsch verfasst und erklärt, warum Englisch und Deutsch zwei äusserst wichtige Sprachen sind. Diese Woche drehen wir die Sache und konzentrieren uns auf die Übersetzungen ins Englische. Und die sind wichtig. Doch worauf muss man da achten? Warum sollte man die Übersetzung auch bei sehr guten Englischkenntnissen lieber einem Muttersprachler überlassen? Ich habe mich mit Kristy, unserer Sprachmanagerin für Englisch zusammengesetzt und sie ein wenig ausgefragt.

Steife Übersetzungen

Dass auch im Englischen die Bezüge stimmen müssen und der Text lokalisiert werden muss, da er sonst fremd wirkt, ist klar. Das ist sprachunabhängig; das Zielpublikum muss immer im Auge behalten werden. Was aber zum Beispiel spezifisch für die Richtung Deutsch-Englisch gilt, ist die vermeintlich gleiche Satzstruktur. Englisch und Deutsch ähneln sich, sie haben ja auch gemeinsame Vorfahren. Das führt aber leider dazu, dass wir oft und ohne zu überlegen unsere deutschen Satzstrukturen ins Englische übernehmen. Die Engländer bezeichnen solche Sätze zu Recht als «rather stiff». Lesen Sie selbst:

«Um mit Ihren gut geschriebenen Texten im Ausland Erfolg zu haben, ist es also vor allem wichtig, dass der Text für das Zielpublikum nicht fremd wirkt» wird, direkt übersetzt, zu «In order to be successful with your well-written copy abroad, it is of great importance that the text doesn’t come across to your target audience as strange». 

Das klingt schwerfällig. Zugegebenermassen ist auch mein Ausgangssatz nicht allererste Sahne, aber er ist ein durchschnittlicher deutscher Satz, der in freier Wildbahn so vorkommt. Richtig übersetzt klingt der englische Satz so: «It is extremely important that the writing sounds completely natural to your target audience to ensure your well-written copy enjoys just as much success abroad.» Viel besser, oder?

Falsche Freunde

Ja, die mussten kommen. Es gibt ja auch einige davon:

sogenannt vs. so-called: so-called bedeutet angeblich
mir erklären vs. explain me: es heisst «explain something to me»
eventuell vs. eventually: eventually heisst «at some point in time»
sensibel vs. sensible: sensible heisst vernünftig, sensitive ist sensibel

Dies sind nur ein paar Beispiele, es gibt natürlich noch viele mehr. Aber das soll keine Liste, sondern ein Text werden. Darum einfach vorsichtig sein und im Zweifelsfall lieber ein Mal zu viel nachschauen.

Erfolgreich sein

Um mit Ihren gut geschriebenen Texten im Ausland Erfolg zu haben, ist es also vor allem wichtig, dass der Text auf das Zielpublikum nicht fremd wirkt. Das erreichen Sie am besten, indem Sie einen professionellen Übersetzer die Arbeit machen lassen, der in seine Muttersprache übersetzt. Denn nur er weiss, was das Zielpublikum erwartet und wie er den Inhalt richtig in die Zielkultur überträgt. Dazu passt er die Grammatik und die Satzstruktur an und stellt so sicher, dass der Text nicht wie eine Übersetzung klingt. Das zu vermeiden macht einen wahren Übersetzer aus.

Titelbild via Flickr: Week 11 – Phone booth at Lasker Rink – Kim Carpenter (CC BY 2.0)



Ähnliche Beiträge


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert