Jesus_Sprache

Welche Sprache sprach Jesus?

Jesus ist eine Figur, die ziemlich einflussreich war und auch bis in die heutige Zeit noch sehr viele Menschen in seinen Bann zieht. Bei einer solchen Anziehungskraft fragten wir uns: Wie hat er die Leute von sich überzeugt, in welcher Sprache redete er?

Unsere Zeitrechnung geht auf Jesus zurück, den jüdischen Wanderprediger, der später zu einer spirituellen Leitfigur wurde. Irgendwie merkwürdig, dass unsere gesamte Zeitrechnung auf einen Wanderprediger aus Nazareth zurückgeht, wo wir doch heute gerne die Religion von allen andren Dingen trennen. Seis drum. Man ist sich zwar einig, dass die Figur existiert haben musste, die genauen Ereignisse seines Lebens sowie sein direkter Einfluss sind aber immer noch Gegenstand historischer Debatten. Und die Sprache: Wie sprach Jesus, wie kommunizierte er mit seinen «Followern»? Bei einem Treffen in Jerusalem hatten Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und der Papst Franziskus gemäss Reuters verschiedene Meinungen dazu: Nach Netanjahu muss Jesus Hebräisch gesprochen haben, er sei ja «here, in this land» gewesen. Der Papst hielt dagegen, dass Jesus Aramäisch gesprochen haben musste. Schlussendlich lenkte Netanjahu ein, Jesus sprach wohl Aramäisch, konnte aber auch Hebräisch. Wer hat Recht?

Jesus konnte gar nicht schreiben

Dr. Sebastian Brock, emeritierter ausserordentlicher Professor für Aramäisch an der Universität Oxford erwähnt gegenüber BBC, dass beide Recht haben. Hebräisch sei die Sprache der Gelehrten sowie der Bibel gewesen, im täglichen Leben hätte Jesus aber Aramäisch gesprochen, darüber seien sich auch andere Bibel-Experten einig. Allerdings, so Brock, gebe es keine klaren Beweise dafür, dass Jesus überhaupt schreiben konnte, wahrscheinlich hätte er viel eher gezeichnet als geschrieben.

Titelbild via Pexels (CC0)



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12 Kommentare zu “Welche Sprache sprach Jesus?”



  • Pseudo am 3. August 2014 13:55 Uhr

    Sowohl aramäisch als auch hebräisch sind semitische Sprachen, die sich insbesondere dadurch auszeichnen, das in ihrer frühen Schriftform nur Konsonanten geschrieben wurde, was Raum für Interpretationen lässt. Später wurden Systeme entwickelt, um die Vokale zumindest anzudeuten.
    Was hier auch noch von Relevanz ist, ist die Tatsache, das unabhängig davon ob Jesus nun Hebräisch (das ja immerhin die liturgische Sprache der damaligen Zeit war) sprach oder verstand, das Neue Testament (das Jesus Worte überliefert und fixiert hat), in Griechisch (eine Indogermanische Sprache) geschrieben ist. Dabei sind fast zwangsläufig Probleme entstanden, denn bestimmte Aussagen lassen sich zwischen 2 so grundverschiedenen Sprachen nicht immer direkt übersetzen.


  • Wobmann am 21. September 2016 1:49 Uhr

    Ich gehe davon aus, dass Jesus sehr gebildet war und mehrere Sprachen beherrschte:
    Seine Muttersprache dürfte Aramäisch gewesen sein.
    Daneben sprach er aber auch Hebräisch, sonst hätte er nicht im Alter von 12 Jahren mit den Priestern in Jerusalem die Schriften diskutieren können.
    Da Jesus einen Teil seiner Kindheit in Ägypten (Alexandria) verbracht hatte, dürfte er auch Koptisch und evtl. Alt-Griechisch gesprochen haben.
    Da er ja auch mit römischen Besatzern (Pontius Pilatus) sprach, dürfte er sich auch mit Lateinisch ausgekannt haben.
    Diese Sprachen musste er sicher gekannt und daher auch gespochen und sogar geschrieben haben.

    Daneben könnte er aber auch noch Assyrisch, Chaldäisch und Persisch beherrscht haben, da viele Leute aus diesen Regionen sich in Palästina aufgehalten haben.

    Und wenn die Aussage, dass sich Jesus sogar in Indien aufgehalten hätte, stimmen würde, dann hätte er sogar auch Sanskrit verstanden.
    Das heisst, dass Jesus mindestens 5 Sprachen beherrschte, eventuell sogar aber Kenntnisse von insgesamt 9 Sprachen hatte.


  • Camenzind Ruedi am 23. April 2018 14:32 Uhr

    Die Menschen sagen Jesus konnte nicht schreiben, wer weiss das schon?
    Die Menschen sagen Jesus Sprache sei Aramäisch gewesen wer weiss das schon?
    Ich sage: Jesus konnte alles auch die Natur hörte auf Ihn. Er sprach und die Menschen verstanden Ihn in Ihrer Sprache. so war es auch an Pfingsten, die Apostel sprachen und die vielen Fremden verstanden es in der ihren Mutter-Sprachen. Das war das Pfingstwunder Liebe Grüsse Ruedi


  • jonas madlung am 16. Dezember 2019 16:02 Uhr

    Ich glaube nicht an gott oder an jesus. dies sind nur Hirngespinste unserer dummen Vorfahren. Ich wehre mich.


  • Claudia Leifeld am 8. Dezember 2020 17:04 Uhr

    Hallo, ich beziehe mich zuerst auf Prof. Brock u. bin erschüttert von einem Professor der Uni Oxford ein derartiges Paradoxon zu lesen; wenn Jesus nicht schreiben konnte, wie war er dann fähig, sich in seinen div. Reden auf zig zig Bibelstelken im Alten Testament zu beziehen wie z. B. Matthäus 5.43: „Ihr habt gehört , dass gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.
    ICH aber sage euch, liebt eure Feinde (im Hebräischen nicht nur ein Gefühl, sondern auch ein tun!) und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters seid, der in den Himmeln ist!“ Er grenzte sich be- wusst ab u. widersprach..das machte die Pharisäer als Schriftgelehrte u. Hüter dieser bes. agressiv..!
    2. Zu wobmann: ich schließe mich ihnen an..
    3.camenzind ruedi: dieses „Sprachwunder“ war vom Heiligen Geist ( Sach.4 6), wohl weniger im Verstand gesprochen, hier geht es um die Frage, welche Sprachen Jesus verstandesmässig in seiner Zt.gelernt hat..
    Freut mich, dass Sue es erwähnen, denn Jesus Christus der vom Heil. Geist Gesalbte ist das einzige Genie, das die Naturgesetze außer Kraft setzen kann, er hat sie ja auch erschaffen..! Seune Intelligenz zeigt sich zudem in seinen Gleuchnusreden, um eun Niveau für die einfacher denkenden u. in Landwirtschaft, Fischerei, Bauwesen, Böckerei.. arbeitenden in dieser Zeit es greifbarer zu erklären….das erfordert viel, was die meisten Lehrer, Politiker od. a. Intellektuelle unserer Zeit gar nicht können, es werden z. Zt. alte Menschen u. Behinderte systematisch sprachlich, technisch u. a. ausgrenzt…Er offenbare seine undenkbar grosse Luebe u. Gnade, segne u. schütze jeden einzelnen!!!


  • Ron am 14. September 2022 10:11 Uhr

    Oscar Wilde schrieb zu diesem Thema in „De profundis“

    „Seit einiger Zeit studiere ich mit heissem Bemühn die vier Prosagedichte, die von Christus handeln. Zu Weihnachten gelang es mir, ein griechisches Testament aufzutreiben. Jeden Morgen, wenn ich meine Zelle gereinigt und mein Zinngeschirr geputzt hatte, las ich ein wenig in den Evangelien, etwa ein Dutzend Verse, die ich aufs Geratewohl heraus- griff. Es ist eine entzückende Art, damit den Tag zu beginnen. Jeder sollte es tun, selbst wenn er ein stürmisches, schlecht geregeltes Leben führt. Man hat die Evangelien — zur rechten Zeit und am falschen Ort — so zu Tode gehetzt dass ihre Naivetat und Frische, ihr schlichter, romantischer Reiz darunter gelitten haben. Wir hören sie viel zu oft und viel zu schlecht lesen, und alle Wiederholungen sind geist- tötend. Kehrt man aber zum Griechischen zurück, so ist es einem, als träte man aus enger, dunkler Stube in einen Liliengarten. Mir gewährt der Ge- danke doppeltes Vergnügen, dass wir höchst wahr- scheinlich die tatsächlichen Ausdrücke, ipsissima verba Christi hier vor uns haben.
    Früher herrschte allgemein die Ansicht, Christus habe aramäisch gesprochen. Sogar Renan dachte das noch. Jetzt aber wissen wir, dass die Bauern in Galiläa zwei Sprachen redeten, wie heutzutage die irischen Bauern, und dass Griechisch in ganz Palästina, ja im ganzen Orient die übliche Verkehrs- sprache war. Ich konnte mich nie mit dem Ge- danken befreunden, dass wir die eignen Worte Christi nur durch die Übersetzung einer Übersetzung kennen sollten. Mit Entzücken denke ich jetzt daran, dass, so weit eine Unterhaltung in Frage kommt, Char- mides ihm gelauscht, Sokrates mit ihm philosophiert, Plato ihn verstanden haben könnte, und dass er wirklich sagte: eiju & tohjmjv 6 xod&“; dass, als
    er der Lilien auf dem Felde gedachte, die nicht arbeiten und nicht spinnen, seine Worte genau lauteten :
    „Kotafi^öexe xä xpfva xou a^poo *5>c aö£avet * od xoro^, oöSi vnflöat“;
    und dass sein letzter Angstschrei, wie uns Johannes mitteilt, wortgetreu hiess: „Ter&ecrcai“ — nichts weiter…“


  • Brigitte Göring am 29. September 2022 13:31 Uhr

    Ich danke für die belesenen Worte.
    Noch nie das Geschriebene so verstanden und überlegt
    Werde es sogar weiterleiten an eine ReligionsLehrerin im VerwandtenKreis. Danke


  • Viktormussbeten am 13. Oktober 2022 22:08 Uhr

    Christus Jesus, geboren in Betlehem, aufgeachsen in Nazareth, gelernter Zimmermann beim Vater Joseph, beherrschte Winkelfunktionen, Statik, Rechnen und Schreiben.


  • H.G. Kahrl am 13. Februar 2023 18:43 Uhr

    Selbst der erste der 4 Evagelisten Markus begann vier Jahrzehnte nach dem möglichen Kreuzigungstod über Jesus zu berichten. Kein einziger Zeitgenosse hat eine schriftliche Notitz über Jesus, sein Leben und seinen Tod hinterlassen. Wenn, dann wäre aramäisch seine Sprache gewesen. Warum wurde aber nicht in der Originalsprache von Jesus übersetzt. Es ist historisch nicht möglich festzustellen, welche Sprache Jesus gesprochen hat, denn seine Worte, die er gesprochen haben soll, können unmöglich nach 40 Jahen genau wiedergegeben werden. Zu dieser Zeit gab es noch keine Bücher, geschweige Tonbandgeräte und vieles ist widersprüchlich in der Bibel.


  • Holgi am 28. Februar 2023 15:22 Uhr

    Wir reden hier über Jesus Christus. Er verwendete eine Sprache, die jeder verstehen konnte, richtig? Ich wünschte, es würden sich mehr Menschen mit seinen Taten und Lehren befassen. Besonders unsere derzeitigen „Ober- und Unterführer“ dieser Welt.


  • Dominik Fechner am 9. April 2023 12:58 Uhr

    Vielen Dank an Wobmann. Würde mich gerne mal mit Ihnen unterhalten. Jesus hat sichtlich die Sprache der Restgelehrten beherrscht, da er als Kind, das überliefern schon die Apokryphen, mit den Priestern diskutiert hatte. Man nennt ihn nicht umsonst Rabbi, dass steht nur einem spirituell und geistig Gebildeten zu. Also sprach er Aramäisch und Hebräisch, dass ist sicher. Dazu kommt das Jesus und seine Gefolgschaft, seine Freunde, Weggefährten und Maria Magdalena und Weggefährten mit 14 Jahren bereits auf Reisen waren. Diese Reisen waren bis zu seinem 28 ten Lebensjahr in Ländern die nicht klar überliefert sind. Es bleibt ein Mysterium. Naheliegend ist jedoch das heutige Jordanien, Agypten, Syrien, die Wüste. Also konnte er nur mit mindestens 2 weiteren Sprachen in Verbindung gekommen sein. Die Weise wie Jesus die Menschen begegnet lässt darauf schließen, dass er geistigen wie seelischen Intellekt besaß. Ihn als Analphabeten dazustellen ist eigentlich töricht. Aber vielleicht war verbale Kommunikation auch wichtiger damals. Die Römer waren die selben Okkupanten wie heute die Israelis und kein Israeli spricht Arabisch, die besetzten Palästinenser aber arabisch, ich gehe davon aus das die “alten Juden” schlichtes Latein beherrschten. Jesus muss in Agypten auf die koptische Sprachen und Berbersprachen getroffen sein. Agypten war nicht ethnisch gereinigt wie heute nach 1967/1973. Es lebten viele Kulturen dort, ohne deren Sprache war es unmöglich zu kommunizieren. Alleine Cleopatra konnte 9 Sprachen, lebte fast zur selben Zeit. Dabei kannte sie auch Sprachen, die wir heute als “Zigeunersprachen” abhandeln würden ohne große Grammatik nur durch Laut. Außerdem afrikanische Sprachen, die als Sklaven aber auch als Händler dort lebten. Ich gehe davon aus das Jesus 5 Sprachen können musste: Hebräisch, Aramäisch, Assyrisch, Latein und Koptisch. Dazu kommen dann alle Völker, die sich in diesem Grenzraum befanden, vermutlich verstand er zumindest deren Sprachen. Dazu zählen die Persischen Sprachen Medisch und Pathisch, aber auch Griechisch, die Sprache der letzten griechisch-mazedonischen Dynastie die in Agypten herrschte. Außerdem kann davon ausgegangen werden, dass er auf arabische Beduinenvölker traf. Es ist also sogar vorstellbar, dass er assyrisch, arabisch und kleine Beduinensprachen verstand.


  • Dr. Franziska Pinsker am 22. September 2023 21:33 Uhr

    Wie heißt die Moschee in KAIRO-Ägypten, unter der sich der Aufenthalt der jüdischen Familie befand, WELCHE die Heilige Familie aufgenommen hatte. Der ägyptische Führer hatte mir erzählt, dass Jesus das Wasser aus der Quelle getrunken hätte, mit dem jetzt die gläubigen Muslime ihre Füße waschen…
    Seither bin ich überzeugt, dass Jesus vom Rabbiner der Gemeinde als intelligenter Knabe erkannt wurde und mit ihm die Bibel auf Hebräisch zu lesen begonnen hat., ich habe viel später immer mit Taha Hussein verglichen, der als blinder Junge mit neun Jahren den Koran auswendig gelernt hat /“Die Tage“ heißt die Übersetzung der Autobiographie.. Jesus hat mit den Psalmen begonnen – ganz unwissenschaftlich von mir gedacht. ICH GLAUBE MIT DEM JUDEN PINCHAS LAPIDE DASS JESUS DEN PSALM 122 GEBETET HAT UND das Ende war: Denn er hat es getan – nicht „es ist vollbracht“ weil in diesem Psalm davon die Rede ist dass Generationen Gott verkünden werden.


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