Wrong_Way

Do you shame you for your English?

Eine Sprache zu können, ohne sie zu lernen, ist ein alter Menschheitstraum. Wie weit sind wir? Wie gut sind automatisierte Übersetzungstools geworden? Eine Bestandsaufnahme im Kampf Mensch gegen Maschine.

Was heisst «Weihnachtsbaumbeleuchtung» auf Finnisch? Die Antwort ist nur einen Klick entfernt. Es gibt Tausende Online-Wörterbücher, und sie werden immer besser, übersetzen ganze Sätze und Textblöcke. Via Google Translate kann man sich jede Internetseite in nahezu jeder Sprache darstellen lassen.

Die Maschine hat das bessere Gedächtnis

Fabian Dieziger von der Text- und Übersetzungsagentur Supertext AG: «Mit ein bisschen Kombinationsgabe ahnt man dank dieser Tools zumindest, um was es auf der Seite geht. Doch um einen knackigen, überzeugenden Text zu formulieren braucht es Emotionen, Kreativität, Fantasie. Das kann keine Maschine der Welt.»

So werden Übersetzungsprogramme wie SDL Trados, Wordfast oder MetaTexis von Übersetzern hauptsächlich zur Effizienzsteigerung eingesetzt. Denn was die Maschinen haben, ist ein phänomenales Gedächtnis. Sie vergessen niemals, vorausgesetzt man macht regelmässig ein Backup der Datenbank. Dank solcher Datenbanken kann eine einheitliche Terminologie sichergestellt werden. Die gleichen Wörter, Ausdrücke und Sätze werden automatisch immer gleich vorübersetzt. Das spart Zeit für den Übersetzer und Kosten für den Auftraggeber. Trotz Supercomputern ist es bis heute nicht gelungen, eine Sprache 100% perfekt zu übersetzen. Man traut es der Wissenschaft zu, aber die Resultate sind ernüchternd.

Sprachwissenschaftler sind ernüchtert

Gemäss Wikipedia gehen die meisten Sprachwissenschaftler gar davon aus, dass das vollständige Begreifen von Sprache ein vollständiges Begreifen der menschlichen Intelligenz insgesamt impliziert. Ein perfektes Übersetzungssystem müsste demzufolge den menschlichen Geist simulieren und somit eine Form der künstlichen Intelligenz darstellen. Bis es so weit ist, braucht es den Übersetzungsservice der Supertext AG mit 4- und 6-Augen-Prinzip.

Titelbild via Flickr: Going this way? – Richard Elzey (CC BY 2.0)



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4 Kommentare zu “Do you shame you for your English?”



  • Tweets that mention Do you shame you for your English? | Superblog -- Topsy.com am 1. September 2010 9:18 Uhr

    […] This post was mentioned on Twitter by Anselm H Joh Redlich and Barbara Frolik, Mister Supertext. Mister Supertext said: Wie gut sind automatisierte Übersetzungen? http://fb.me/FxQLOxBs […]


  • Anke am 1. September 2010 9:43 Uhr

    Dem kann ich nur zustimmen! Als Übersetzerin fürchte ich mich nicht davor von Maschinen verdrängt zu werden. Selbst wenn die Authoring-Software allgemein akzeptiert und genutzt wird, bleiben immer noch mehr als genügend Texte und Situationen, in denen ein Mensch mit all seinen Erfahrungen, Emotionen und einmaligen Gedankengängen gebraucht wird.


  • Boris am 20. September 2010 9:41 Uhr

    Den Beruf des Übersetzers wird es auch in Zukunft immer geben. Keine Maschine wird je diese Art der menschlichen Arbeit besser machen. Viele Übersetzungsmaschinen sind sogar ausgesprochen schlecht, denn schon bei der Eingabe von einfachen Sätzen, erhält man oft sehr eigenartige Übersetzungsvorschläge.

    Der Computer kann den Menschen nur bei seiner Arbeit unterstützen, nicht aber ersetzen!


  • Tillmann am 18. Januar 2024 21:07 Uhr

    Als dieser Artikel erschien hätte ich zugestimmt. Nun sind wir über 10 Jahre weiter und ich habe den Eindruck, dass Tools wie Google Translate und DeepL gerade in den letzten ein bis zwei Jahren einen Sprung nach vorne gemacht haben.

    Sicherlich haben die Übersetzungen nach wie vor nicht die Qualität wie Übersetzungen, die von einem professionellen Übersetzer angefertigt wurden, aber für den internen Gebrauch (z.B. in Unternehmen) sind sie brauchbar. Korrekturlesen ist immer empfehlenswert – aber das gilt auch für Übersetzungen, die von Menschen angefertigt werden.


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