Bitteren_Ende

Bis zum bitteren Ende

Ein Text kann nicht zu lang sein. Nur zu langweilig. Wie Sie mit simplen Tricks Ihre Leserschaft fesseln.

Letzte Woche zeigten wir Ihnen Wege aus der Hölle des Nichts. Heute erzählen wir Ihnen, wie Sie Ihren Text so schreiben, dass er bis zum Schluss gelesen wird. Besonders wichtig hierbei: Satzlänge und Struktur.

Übersicht schaffen

Beobachten Sie sich selbst bei der Lektüre Ihrer Lieblingszeitung. Steigen Sie lieber in eine durchgehende Bleiwüste ein oder überfliegen Sie gerne die Abschnitte, bevor Sie beginnen zu lesen? Damit Sie sehen, was Sie erwartet? Um den Lesefluss am Laufen zu halten, sollten die einzelnen Absätze nicht zu lang sein. Und sie sollten Themen voneinander abgrenzen. Das Hirn ist wie der Magen. Lieber fünf kleine Gänge als alles auf einem Teller. Das Auge isst mit. Genau wie beim Lesen.

Mit Kürze würzen

Wenn Sie die Satzlänge reduzieren, liest man Sie noch lieber. Reduce to the Max. Eine Idee pro Satz ist eine gute Faustregel. Die meisten Sätze in Bestsellern haben eine durchschnittliche Länge von zwölf Wörtern. Das entspricht ungefähr der Satzlänge in der gesprochenen Sprache. Wenn Sie so schreiben wie Sie reden, machen Sie ziemlich viel richtig. Als Vergleich: Romane von Thomas Mann haben eine durchschnittliche Satzlänge von bis zu 31 Wörtern. Das muss nicht sein. In der nicht umsonst meistverkauften Zeitung Europas (Bild) hat jeder zweite Satz weniger als fünf Wörter.

Game, Set, Match

Die Leser mögen Häppchen. Bei den Lachsbrötchen. Und beim Tennis. Aufschlag, Return, Volley, Punkt. Drei Mal hintereinander. Dann ein Ass. Game Federer. Eins nach dem anderen. Hin und her. Wenn Sie dem Leser fünf Tennisbälle gleichzeitig zuwerfen, fängt er keinen einzigen. Wenn Sie ihm fünf nacheinander zuwerfen, fängt er jeden einzelnen. Game, Set, Match.

Die Kirche im Dorf lassen

Indem Sie die Sätze kurz halten, vermeiden Sie Schachtelsätze. Und das ist auch gut so. Denn Sätze wie «Die Kirche, die an der Strasse, die nach Seldwyla führt, liegt, wird abgerissen.», gehören auf den Scheiterhaufen. Für immer verbrannt. So. Sie haben Ordnung und Kürze in Ihren Text gebracht, sind den brennenden Scheiterhaufen geschickt ausgewichen und fühlen sich trotzdem unsicher? Dann gibt es ja immer noch den Text-Tuning-Service von Supertext. Amen.

Titelbild via Flickr: The End – Dennis Skley (CC BY-ND 2.0)



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