Dialektale_Dystopie

Dialektale Dystopie

Sonen huere Chabis! Verwenden Sie solche Ausdrücke noch? Ich tue es wieder. Bewusst, um solche Ausdrücke vom Aussterben zu retten. Doch ist das wirklich nötig? Ist unser vielfältiger Schweizer Dialekt vom Aussterben bedroht?

Der Wortschatz der Mundart wird kleiner, darüber sind sich Experten einig. Auch werden sich die Dialekte untereinander ähnlicher; der Dialekt als solches stirbt deswegen aber nicht aus. Wir pflegen ihn recht gut: Ich kann mir gerade keine Situaton vorstellen, bei der ich Mundart in der Schweiz nicht verwenden könnte. Ausser ich spreche mit Touristen. Und wer regelmässig Radio hört oder Fernsehen schaut wird es merken: Es wird selten druchgehend Hochdeutsch gesprochen. Ganz zu schweigen von der Schweizer Musikszene. All die Interpreten, die in den letzten Jahren die Hitparade stürmten? Soweit ich mich erinnere, waren die meisten Lieder auf Schweizerdeutsch.

Neue Wörter werden eingebürgert

Da wir versuchen, alle Bereiche unseres Alltags sprachlich abzudecken, führt das (gezwungenermassen) zu einem Import an neuen Wörtern, die dann unserem Dialekt angepasst werden. Meist aus dem Hochdeutschen, was den Eindruck verschafft, wir würden uns dem Hochdeutschen unterwerfen. Aber das tun wir nicht, wir nehmen die neuen Wörter auf und biegen Sie uns so zurecht, dass sie in unseren schönen eigenen Dialekt passen.

Gute Ressourcen

Und wenn uns stört, dass unser Dialekt manchmal verwässert daherkommt, gibt es ja immer noch eine Vielzahl an Ausdrücken, um unseren Unmut auszudrücken. Tammi siech! Ich bin nicht der Meinung, dass unser Dialekt verschwindet. Er verändert sich, aber das liegt in der Natur der Sache, das tun Sprachen eigentlich fast immer. Um den Schweizer Dialekt zu bewahren, müsste man fast auswandern und ihn in der Ferne konservieren. Denn zuhause lebt und verändert sich der Dialekt.

Titelbild via Flickr: Paradeplatz – Thomas8047 (CC BY-ND 2.0)



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