BA_Graduation

Bachelor of Arts. Und dann?

Das Studium ist vorbei, das Leben fängt richtig an. Doch was heisst das, wenn man «Mehrsprachige Kommunikation» studiert hat? Was kann man mit dem Studium anfangen?

Im Juni 2012 habe ich die Studienzeit hinter mir gelassen und kurz danach den Einstieg in die Berufswelt gewagt. Nun erhielt ich vor einigen Tagen endlich mein Abschlussdiplom und darf zukünftig hinter meinen Namen den Titel „Bachelor of Arts in Übersetzen mit Vertiefung in mehrsprachiger Kommunikation“ setzen. Puh, ganz schön viel Text für auf die Visitenkarte. Was steckt überhaupt hinter dieser Berufsbezeichnung?

Trockene Witze und feuchte Hände

Die Diplomfeier für uns frischgebackene Absolventen war in etwa so, wie man sich solche Anlässe vorstellt: langatmige Reden, ein paar trockene Witze, ein feuchter Händedruck vom Rektor und schon war der Spuk vorbei. Der Apéro danach war dafür umso aufschlussreicher. Als ich den Bläschen zuschaute, wie sie in meinem mit Veuve Cliquot gefülltem Glas nach oben strebten, begann ich zu reflektieren: Will ich auch hoch hinaus? Kann ich das mit meinem Studium?

Gelernt ist gelernt

Sprachen faszinieren mich schon seit ich denken kann: Wenn sich andere in der Grammatiklektion kaum wach halten konnten, wurde ich von Kommaregeln und dem Genitiv regelrecht in den Bann gezogen. Mir wurde schnell klar, dass ein Sprachenstudium genau das Richtige für mich ist. Die Wahl fiel auf die ZHAW, denn sie versprach eine breitgefächerte wie auch praxisorientierte Ausbildung.
Doch was habe ich eigentlich in diesen drei Jahren konkret gelernt? Nebst der Vertiefung mehrerer Sprachen und der Aneignung grundlegender Übersetzungskompetenz kommen auch Kenntnisse in Bereichen wie Informatik, Wirtschaft und Technik hinzu. Von allem also ein bisschen etwas, und doch  nichts wo man sagen könnte: In diesem Gebiet bin ich jetzt Experte. Gelernt habe ich auch, wie man allein mit Kaffee zwei Nächte wachbleiben kann, um eine Projektarbeit fertigzustellen oder wie man die langweiligsten Lektionen doch noch amüsant gestalten kann. Aber das ist ein anderes Kapitel.

Der Fötzel, der mich weiterbringt

Als ich an der besagten Diplomfeier endlich die Urkunde – von uns Studenten liebevoll „Fötzel“ genannt – in den Händen hielt, war ich stolz. Doch gleichzeitig fragte ich mich: Was kann ich jetzt damit anfangen? Im Austausch mit meinen ehemaligen Kommilitonen erfuhr ich einiges über deren Zukunftspläne. Ernüchternd dabei war die Erkenntnis, dass viele wieder in den Job zurückgekehrt waren, den sie vor dem Studium ausgeübt hatten. Andere jobben oder beginnen gar nochmals ein Bachelorstudium – mit der Aussicht auf bessere Berufschancen.
Eins ist klar: Der Bachelorstudiengang Übersetzen ist eine gute Vorbereitung für das expandierende Berufsfeld der mehrsprachigen Kommunikation. Wer jedoch in diesem Gebiet Fuss fassen will, muss definitiv ein Masterstudium in Betracht ziehen. Die Master-Messe in Oerlikon am 9. und 10. November bietet die ideale Gelegenheit, sich über die zahlreichen Studiengänge zu informieren und ist definitiv ein Besuch wert.

Titelbild via Pexels (CC0)



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4 Kommentare zu “Bachelor of Arts. Und dann?”



  • ZHAWirklich? am 17. September 2013 0:57 Uhr

    Hallo ihr Lieben!

    Nach ewiger (fast erfolgloser) Recherche im Internet bin ich auf
    euer Blog gestossen!

    Ich interessiere mich für ein Studium an der ZHAW – genauer gesagt für das Studium Übersetzen.

    Da ihr auf eurem Blog einige ZHAW-Abgänger zu sein scheint, wollte ich euch fragen, wie denn das Einstiegsniveau in das Studium sein muss? (z.B. für nicht-Bilingue-Aufgewachsene?)

    Vielen Dank für eine eventuelle Antwort!

    Liebe Grüsse


  • Mauro Werlen am 17. September 2013 11:03 Uhr

    Hallo

    Freut uns, dass du auf unseren Blog gestossen bist. Ja, wir haben ein paar Absolventen der ZHAW hier bei uns und die sind alle überdurchschnittlich begabt und sehen auch noch extrem gut aus dazu. Spass beiseite,
    das gute Aussehen ist ja kein Kriterium, um an der ZHAW aufgenommen zu werden.

    Ich weiss nicht, wie es den anderen ging, aber ich bin gut durchs Studium gekommen. Ich bin zwar bilingue aufgewachsen (Italienisch/Deutsch), habe aber an der ZHAW die Kombination Französisch, Englisch (Fremdsprachen) und Deutsch (Muttersprache) gewählt, hatte dadurch also keinen Vorteil. Ich habe mit einigen Bilingue-Leuten studiert, die haben dann auch einen anderen Modus gewählt, hatten zwei Muttersprachen und nur eine Fremdsprache. Das ist dann schon anspruchsvoll. Aber das normale Studium ist absolut machbar, auch wenn du nicht zweisprachig aufgewachsen bist (die meisten im Studium sind es nicht). Und es gibt ja noch Aufnahmeprüfungen, die du bestehen musst. Wenn du das schaffst, dann passt du auch ins Studium. Und sonst würde ich einfach direkt der ZHAW eine Mail schreiben, die sind ganz nett da.

    Lieber Gruss,
    mauro


  • ZHAWirklich? am 17. September 2013 13:56 Uhr

    Lieber Mauro

    Vielen lieben Dank für die schnelle und aufschlussreiche Antwort :-)

    Klingt ja alles ganz toll und hoffentlich auch machbar, wenn der Wille da ist und die Freude an der Sprache…

    (das Aussehen wäre dann aber bestimmt ein netter Nebeneffekt;) )

    Super, dann werde ich dort anfragen und die Prüfung gibt am Ende dann doch mehr Klarheit, ob das Niveau entsprechend ist.

    Ich wünsche euch allen einen schönen Tag und macht weiter mit dem Bloggen! :)

    Liebe Grüsse,

    Nina


  • Mauro Werlen am 17. September 2013 14:00 Uhr

    Liebe Nina

    Kein Problem. Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem Vorhaben.

    Liebe Grüsse
    mauro


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