Terminologie_Kueche

Terminologie in Küche und Unternehmen

Warum Küchenbegriffe alle Französisch sind und was sie mit der Unternehmenswelt zu tun haben.

Ich koche gerne. Und mag es gerne kreativ und wild. Ich koche nach Lust und Laune, verlasse mich auf mein Bauchgefühl, auf meine Intuition. Und auf die Menge Weisswein, die ich dabei trinke. Kurz: Kochen soll bei mir Spass und im besten Fall betrunken machen. Dann und wann kommt es jedoch vor, dass ich nach Rezept koche, weil es etwas Besonderes sein soll. Für meine charmante Freundin zum Beispiel. In solchen Fällen muss man sich an die Regeln halten, damit alles gut kommt. Das Problem: Ich finde in den Kochbüchern meistens Begriffe wie sautieren, blanchieren oder bridieren.

Fachsprachen verstehen

Die Fachbegriffe in der Küche sind meist Französisch. Warum? Weil die Französische Küche in der westlichen Welt jahrhundertelang als Referenz für gutes Kochen galt. Viel interessanter ist aber deren Klassifizierung: Die Küchenbegriffe sind Teil einer Fachsprache, Teil eines geschlossenen Systems, das sich nur verstehen lässt, wenn man die Begriffe und deren Bedeutung kennt. So etwas nennt sich Terminologie. Das ist die Summe aller Fachausdrücke eines Fachgebietes.

Wichtig für Unternehmen

Terminologie gibt es überall, in allen möglichen Fachgebieten. Und sie ist wichtig. In einer Berufswelt, die geprägt ist von wachsender Spezialisierung und einem Kommunikationsbedarf über Sprach- und Fachgrenzen hinweg, ist sie kaum wegzudenken. Begriffe müssen exakt definiert sein, damit es bei allfälligen Übersetzungen nicht zu Zeitverlust oder Schlimmerem kommt. Gerade bei Gebrauchsanweisungen kann dies verheerend sein. Terminologie betrifft aber auch einsprachige Angelegenheiten, wie zum Beispiel die Einführung neuer Produkte und deren Benennung: Passen die neuen Bezeichnungen zur bestehenden Corporate Language? Dies sind Anwendungsbeispiele für Terminologiearbeit, wie sie in der Berufswelt täglich vorkommen. Das Departement Angewandte Linguistik der ZHAW bietet Lehrgänge dazu an und forscht auch in diesem Bereich.

Mein Menü nach Kochbuch fiel mangels terminologischer Kenntnisse leider nicht wahnsinnig toll aus. Dafür fand ich im Kühlschrank eine zweite Flasche Weisswein.

Titelbild via Pexels (CC 0 1.0)



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