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De vlucht naar Zurich Kloten

Fluchen macht Spass. Und wissenschaftlich untersucht sogar noch mehr. Was das mit Niederländisch und dem Zürcher Flughafen zu tun hat, erfahren Sie hier.

Kennen Sie Hans-Martin Gauger? Der Spiegel interviewte ihn, der Tagi schrieb einen schönen Artikel über sein neustes Buch. Herr Gauger ist Linguist und hat sich mit dem Fluchen auseinandergesetzt. Und da Herr Gauger Deutscher ist, hat er sich natürlich mit Scheisse auseinandergesetzt. Denn das ist bei den Deutschsprechenden die bevorzugte Art zu fluchen, unsere Nachbarn im Westen und im Süden bevorzugen eher das Sexuelle.

Französisch flucht es sich am besten

Als ich während meines Studiums in Paris weilte, machte ich grad zu Beginn meines Aufenthalts meine ersten Erfahrungen mit den sexuellen Flüchen der Franzosen: «Une sorcière malbaisée» sei sie, diese Dozentin. Kreationen mit «baiser» durfte ich danach noch öfters hören; «con», eine ursprüngliche Bezeichnung für das weibliche Geschlechtsorgan, sowieso. Ich hätte mit meinem kulturellen Hintergrund wohl eher auf die Begriffe «Arschloch» und «Scheisse» zurückgegriffen. Also eher Wörter, die im rektalen Bereich anzusiedeln sind.

Kot und kopulierende Hunde

Die Gründe für unser Kackgefluche sind nicht so einfach eruierbar; Herr Gauger meint, dass die Ursprünge im Mittelalter liegen. Simpel gesagt: Wir sind seit dem Mittelalter dieser Schiene treu geblieben, währen andere das Sexuelle dazunahmen. Und wie Sie es dazunahmen. Nicht selten unter Einbezug der Verwandtschaft oder Tieren. Als ich meine charmante Freundin in ihr Heimatland begleitete, hörte ich Dinge wie: «Es soll dich der Hund vögeln». Seit diesem Tag möchte ich unbedingt Kroatisch lernen. Persönlich finde ich aber im Moment die Holländer am besten, die ihre Hoden verwenden, um zu fluchen. Hoden heisst im Holländischen übrigens «kloten». Keine Ahnung, wie die KLM den Flug nach Zürich jeweils anschreibt.

Titelbild via Flickr: Many KLMs – Pigpen_71 (CC BY 2.0)



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4 Kommentare zu “De vlucht naar Zurich Kloten”



  • Rinaldo am 4. Dezember 2012 12:28 Uhr

    Es heisst ja auch jede Gesellschaft beziehe ihre Flüche aus ihren grössten Tabus. Dann wären die Franzosen asexuell, die Italiener gottesfürchtig und die Deutschen keimfrei?


  • Mauro Werlen am 4. Dezember 2012 13:39 Uhr

    Das wurde auch schon so gesagt, das stimmt. Italien hat ja den Ruf als ziemlich katholisch zu gelten und die Deutschen sehen wir als fleissig, pünktlich und mitunter sauber oder reinlich an. Es könnte passen. Aber die Franzosen asexuell? Das gängige Vorurteil weist in die entgegengesetzte Richtung. Es handelt sich natürlich um ein Vorurteil; wie es tatsächlich bei den Franzosen zu und her geht, weiss ich leider nicht. Allerdings müsste man dann noch mehr Länder betrachten, um daraus Schlüsse zu ziehen. Die Polen sind ja nach dem Vatikan der katholischste Staat in Europa; da wäre es interessant die Flüche anzuschauen. Oder eben Kroatien, das auch sehr gläubig ist und mit sexuellen Flüchen um sich wirft, dass es nicht mehr schön ist. Ich glaube, ich muss in nächster Zeit ein paar neue Sprachen lernen.


  • Anya am 4. Dezember 2012 14:25 Uhr

    Habe soeben das Buch bestellt. Danke für die immer witzigen und interessanten Posts!


  • Mauro Werlen am 4. Dezember 2012 15:12 Uhr

    Vielen Dank! Ja, das Buch habe ich mir auch bestellt, bin gespannt.


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