Ein eigener Atlas für die deutsche Sprache

Sagen Sie Pommes oder Pommes frites? Je nachdem, woher Sie kommen. Der Atlas zur deutschen Alltagssprachen klärt diese und noch mehr Fragen.

Wie sprechen oder sprachen Sie eigentlich Ihre Grossmutter an? Grossmutter? Grossmami? Oma? Oder Nani? Ich konnte immer Nonna sagen, da ich bis zum Kindergarten fast kein Deutsch sprach. Im Kindergarten lernte ich dann aber, dass die Zürcher am ehesten Grossmami oder Grossmutter sagen. Die Bündner sagen aber zum Beispiel Nani. Und die Deutschen?

Sprachatlas

Die Wilhelms-Universität Münster hatte im Rahmen eines Seminars die Idee, einen Teil des regionalen Wortschatzes neu zu erheben. Daraus wurde dann mehr. Mithilfe des Internets konnte die Umfrage ausgeweitet werden; Österreich, Norditalien und die Schweiz wurden auch gefragt, was den Atlas für uns interessant macht. Mein Beispiel oben entnahm ich der ersten Umfragerunde, im Moment läuft die neunte Runde und Mitmachen ist ausdrücklich erwünscht.

Alltag abbilden

Untersucht werden verschiedenste Wörter. Vom «Zollstock» über den «Schultheek» bis zur Antwort auf «Danke» werden zahlreiche Begriffe im deutschen Sprachraum untersucht. Es gibt übrigens auch einen Schweizer Sprachatlas. Online sind leider nur wenige Bespiele einsehbar, dafür ist das Buch umso interessanter.

Wieso und wozu?

Sprachen wie das Deutsche sind lebendig. Und die aktuelle Vielfalt soll erfasst und auf Karten dargestellt werden, um so Grundlagen für Aussagen zur Entwicklung der Sprache machen zu können. Und um zu sehen, dass Deutsch nicht einfach gleich Deutsch ist.

Titelbild: Screenshot atlas-alltagssprache.de



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