Etc., usw., usf.

Meiden Sie bei Vorträgen Platzfüller. Was Sie sonst noch beachten können, um bei Vorträgen zu punkten und warum Mauro noch heute an seinen alten Lehrer denken muss, wenn er einen Vortrag hält.

Während meiner Schulzeit musste ich immer wieder Vorträge halten. Das zog sich durch alle Schulstufen und begleitet mich bis heute. Im Moment höre ich an der Uni mindestens zwei Vorträge von Mitstudierenden pro Woche. Die einen Vorträge sind gut, die anderen weniger. Das liegt teilweise an der Darstellung, an überfüllten Folien oder dem Ablesen vom Skript. Neben einer übersichtlichen Darstellung auf den Folien und einer deutlichen Aussprache gibt es aber noch andere Dinge, die wichtig sind.

Was zählt

Natürlich reicht es nicht, wenn Sie das etc. weglassen. Das alleine macht noch keinen guten Vortrag. Die Basis: Eine klare Struktur ist sehr wichtig und der rote Faden muss klar ersichtlich sein. Dann sollte auch der Aufbau stimmen: Einleitung, Hauptteil, Schluss. Wie früher bei Schulaufsätzen. Sobald die Basis stimmt, müssen Sie den Vortrag nur noch interessant gestalten, nicht auf dem Stuhl sitzen bleiben und möglichst frei sprechen. So fahren Sie schon recht gut.

Heisse Luft

Zu den Feinheiten gehört unter anderem das Weglassen von Platzfüllern. Also Wörter wie natürlich, eigentlich oder ziemlich. Worthülsen wie innovativ oder nachhaltig können Sie auch weglassen. «Zu den Aufgaben gehörten das Organisieren von Zusammenkünften, die Kreation von innovativen Konzepten, das Motivieren der Mitarbeiter und so weiter, und so fort.» Abgesehen vom Nominalstil, der sehr schwer wirkt, stört mich das «und so weiter, und so fort.» Es ist lediglich heisse Luft und steht für nichts. Denn wenn man genau wüsste, was es ist: Warum denn nicht gleich hinschreiben?

Prägende Gemeinheiten

Ich hatte mal einen gemeinen Wirtschaftslehrer, der bei solchen Aussagen (etc. gehört da auch dazu) nachfragte, was denn damit gemeint sei. 90% der Leute wussten es nicht. Denn das etc. stand für rein gar nichts, es wurde einfach hingeschrieben, um die Folie auszufüllen oder gesagt, um den Satz aufzublasen. Wäre ich Dozent, würde ich genau dasselbe machen wie mein alter Wirtschaftslehrer. Nicht, um Leute blosszustellen, sondern um darauf hinzuweisen. Denn wenn man auch nur einmal in eine solche Situation kommt und sich vor versammeltem Publikum irgendwie rechtfertigen muss, vergisst man es nie wieder. Was glauben Sie, warum ich noch heute bei jedem Vortrag daran denke?

Bild: Supertext, Power Point



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