Scrubs

Übersetzungsbüro Supertext

Die Gesprächsthemen am Mittagstisch kreisen bei uns um das Daily Business: Übersetzungen. Vorgestern ging es um Fernsehserien und ihre synchronisierten Fassungen. Warum macht man das eigentlich?

Wir sassen neulich bei uns auf der Terrasse am Mittagstisch. Wie es sich für eine Text- und Übersetzungsagentur gehört, kreisen auch beim Essen die Themen um Sprache und Übersetzungen. Das hat unter anderem damit zu tun, dass bei gut einem Drittel des Teams Deutsch nicht die Muttersprache ist. Aber auch mit dem Interesse unserer Angestellten.

Scrubs – Die Anfänger

Das letzte Mal ging es dabei um die Fernsehserie Scrubs und die Übersetzungen darin. Eine Episode handelt von einem im englischen Original deutschen Patienten, der kein Englisch kann und der Kommunikationsschwierigkeiten hat, die mit Nenas «99 Luftballons» behoben werden sollen. Im Original ganz lustig. Aber auf Deutsch? In der deutschen Fassung ist Herr Müller ein Däne. Trotzdem wird Nena eingespielt. Klar, das Filmmaterial kann nicht verändert werden. Im Anschluss dazu sagt JDs Synchronstimme «’Dänen lügen nicht’ wäre besser gewesen». Na gut, gerade noch gerettet. Aber es ist auch eine unmögliche Situation. Ganz allgemein wurde Scrubs meiner Meinung nach recht gut übersetzt und synchronisiert. Und ja, ich habe das damals auf Deutsch geschaut. Tue ich nun aber nicht mehr. Der Schlüsselmoment war folgender: In einer Szene betritt JD den Lift und versucht witzig zu sein, indem er einen medizinischen Begriff aufschnappt und ihn in einen mehr oder weniger lustigen Witz umformt. Es ist nicht wirklich lustig, es geht eher ins Absurde, aber darum musste ich lachen. Dann aber sah ich die Szene auf Englisch. Seither habe ich keine Episode mehr auf Deutsch geschaut. Hatten Sie mal ein ähnliches Erlebnis? Oder bevorzugen Sie synchronisierte Fassungen?

Darf man synchronisierte Fassungen anschauen?

Filme übersetzen, damit Sie dann synchronisiert werden können, ist eine heikle Sache. Und es ist (wahrscheinlich) sauschwer, da nämlich alles sehr genau passen muss: Länge, Inhalt und dann noch die Mimik bzw. die Bewegungen des Sprechers. Ich habe grossen Respekt vor den Menschen, die Filme oder Serien übersetzen. Aber ich finde es unnötig. Ich schau mir die Filme viel lieber in der Originalversion an. Und wenn es ein Familiendrama aus Inguschetien ist, dann lese ich halt die Untertitel mit. Alles andere gehört verboten und demzufolge bestraft. Aber jedem das Seine, es gibt wohl Bedarf dafür. Und wenn es unbedingt getan werden muss, dann bitte gut. Wie sehen Sie das? Kennen Sie gute Beispiele dafür?

Titelbild via Flickr: Scrubs – Tom (CC BY 2.0)



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