Kofferwoerter

Wir brauchen neue Wörter

Wenn zwei Wörter sich treffen, gibt es ein neues Wort. Und wenn es uns gefällt, darf es bleiben. Was Kofferwörter sind und woher sie kommen.

«Ein Kofferwort ist ein Kunstwort, das aus mindestens zwei Wortsegmenten besteht, die zu einem inhaltlich neuen Begriff verschmolzen sind. Der zugrundeliegende Wortbildungsprozess wird als Amalgamierung, Kontamination oder Wortkreuzung bezeichnet.» So steht es bei Wikipedia. Was heisst das? Der letzte Begriff bringt es genau auf den Punkt: Wortkreuzung.

Merkozy

Brunch ist so ein Wort (Breakfast + Lunch). Oder Smog (Smoke + Fog). Es gibt zahlreiche Kofferwörter und das Schöne daran ist, dass wir ständig neue kreieren können, wenn der Bedarf besteht. Das funktioniert auch mit Namen: Brangelina oder Merkozy. Letzteres musste abgeändert werden, da Frankreich nun einen neuen Präsidenten hat. Gewisse Stimmen plädieren für Merde. Naja.

Verdaustig

Woher kommen die Kofferwörter eigentlich? Der Autor von Alice im Wunderland, Lewis Carrolls, ist dafür verantwortlich. In seinem Werk »Alice hinter den Spiegeln» kreierte er zum Beispiel «verdaustig». Das bedeutet vier Uhr am Nachmittag. Und warum? Weil man zu dieser Zeit noch verdaut, aber schon wieder durstig ist.

Z’mottag

Was tun wir mit diesen Kofferwörtern? Meistens entstehen sie ja, weil wir für Situationen oder Gegebenheiten neue Begriffe brauchen. Diese können wieder in Vergessenheit geraten, weil sie zu spezifisch sind oder die Situation, also die Realität, sie nicht (mehr) erfordert.

Oder aber sie landen im Duden. Wie das Motel (Motor + Hotel), die Bionik (Biologie + Technik) oder das Webinar (Web + Seminar). Oder der Brunch. Und ganz ehrlich: Der Brunch muss weiterbestehen, die Realität erfordert es. Wie soll ich sonst mein sonntägliches Essgelage nennen? Frühmittag? Z’mottag? Eben.

Titelbild via Flickr: Blue Suitcase – Drew Coffman (CC BY 2.0)



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