Bis vor Kurzem hat das aber niemanden so richtig interessiert und man blieb nach einer Registrierung ziemlich einsam. Seit wenigen Tagen wird «Ello» aber geradezu mit Medien-Aufmerksamkeit überschüttet und ist in aller Munde. Laut Gründer Paul Budnitz verzeichnet die Plattform über 45 000 neue Registrationen pro Stunde.
Allerhöchste Zeit also, den Hype um das neueste soziale Netzwerk etwas genauer unter die Lupe zu nehmen:
Das will «Ello»:
«Ello» möchte eine Alternative zu Facebook sein: Gratis, mit Datenschutz aber ohne Werbung. Weder personalisierte Empfehlungen noch gesponserte Anzeigen (oder Einladungen zu FarmVille) sollen hier auftauchen. Bei einer Anmeldung, die zur Zeit über eine Einladung von einem bereits aktiven User sofort möglich ist, möchte die Seite fast nichts wissen. Lediglich einen Namen, eine E-Mailadresse und ein Passwort soll man angeben. Der Name darf, nein, soll sogar frei gewählt werden.
Wer steckt hinter «Ello»:
Paul Budnitz, der kreative Mastermind hinter dem Projekt, konzipiert und verkauft eigentlich Fahrräder und Designer Toys in Kalifornien. Er launchte «Ello» ursprünglich für einen kleinen Kreis von Freunden, Künstlern und Designer-Kollegen. Dabei blieb es aber nicht: Die Registrierungen nahmen seither stetig, zuletzt sogar rasant zu. Die genauen Nutzerzahlen sind bis dato unbekannt und auch wie sich das Netzwerk in Zukunft finanzieren möchte, bleibt unklar. Interessant für alle, die an eine werbefreie Zukunft von «Ello» glauben: Die Investoren FreshTracks Capital stammen aus Vermont, dem einzigen Staat in den USA, der Plakatwerbung verbietet.
Das kann «Ello»:
Der Fokus liegt bei «Ello» klar auf Content und so lässt sich das Netzwerk in der Funktion am ehesten mit Twitter vergleichen. Es können Postings und Fotos hochgeladen werden – viel mehr sollte man im Moment nicht erwarten, da sich die Seite noch in der Betaversion befindet. Zahlreiche weitere Funktionen wie Emojis und eine Möglichkeit, private Nachrichten zu verschicken, stehen jedoch auf der To-do-Liste.
Ungewohnt neu ist das bewusst minimalistische und überschaubare Design. Klar, die Hipster-Retro-Schreibmaschinen-Optik ist Geschmacksache, aber im Vergleich zu anderen Plattformen kann man sie durchaus auch als eine echte Wohltat für das Auge verstehen.
Und nun?
Ich(@superea) und der «Chef vom Ganzen»(@rinaaldoo) haben uns angemeldet und umgeschaut. Natürlich liegt es nahe, nach Fehlern zu suchen und sich über die Usability und die (noch) vorhandenen Bugs zu mokieren. Ich habe aber festgestellt, dass der deutschsprachige Raum noch so gut wie gar nicht vertreten ist. Ich hoffe, das ändert sich demnächst, denn eigentlich wäre es doch schön, wenn wir uns ganz nach dem Motto von Rinaldos erstem Status «Ello – zusammen einsam» zusammentun und dem jungen Netzwerk Zeit und eine Chance geben.
Grafik: «Ello»
10 Kommentare zu “Ello, is it me you’re looking for? So funktioniert das neue Social Network”
datenschutz und keine werbung? bin ich dabei. habt ihr noch eine einladung vorig?
Hey Mauro, na klar! Wir laden dich direkt mal ein.
Das klingt ja sehr „befreiend“. Würd ich mich gerne mal anschauen…
Mal sehen, ob es sich durchsetzen kann. Noch invites übrig? Wäre nett, danke.
Auch ich wäre gerne dabei. Ob es noch reicht?
ich auch!
Bin dabei und würde mich über eine Einladung freuen. Beste Grüße.
Stimmt, in letzter Zeit hört und liest man viel über Ello. Würde ich mir sehr gern mal zu Gemüte führen!
Hi there, dass würde mich sehr interessieren. Hätte ich gerne eine Einladung, wenn’s noch eine gibt. Cheers, Tom.
Ich liebe Bäume, also war ich ecosia nach ello gucken, und habe verschiedentliches mit demselben Namen entdeckt. Interessant für eine nie-auf-facebook gewesen. Ja, wenn ihr noch eine Einladung hättet, danke gern