Essen bestellen wie Gott in Frankreich

«À discrétion» isst in Frankreich niemand, und in den Pariser Cafés kommt man mit Deutsch meist nicht weit. Wir helfen weiter mit einem kleinen Exkurs in das Vokabular der französischen Küche. Bon appétit!

Essen wie Gott in Frankreich – wer träumt nicht davon? Damit Sie während Ihrem nächsten Urlaub an der Côte d’Azur oder in der Bretagne nicht ins Fettnäpfchen treten (oder in den Teller, wie man in Frankreich sagen würde), hier ein paar Erklärungen zu den Basics der Cuisine française.

Les salés: von knusprigen Herren und Kalbsköpfen

Zu jeder französischen Mahlzeit gehört Brot. Hier wird unterschieden zwischen dem klassischen Baguette (zu Deutsch «Stäbchen»), das meist 200 Gramm wiegt, und dem doppelt so schweren Pain («Brot»). Die kleinste Variante kennt man als Flûte («Flöte»).

Zum Essen wird meist Leitungswasser getrunken, das umsonst serviert wird – bestellen Sie einfach eine Carafe d’eau.

Zu den kulinarischen Klassikern der französischen Cafés und Brasseries gehören der Croque-Monsieur, ein einfacher Schinken-Käse-Toast, und sein «weibliches Pendant», der Croque-Madame (Schinken-Käse-Toast mit Ei). Der Name kommt sehr wahrscheinlich von der knusprigen («croquant») Konsistenz des Toasts. Franzosen zum Anbeissen also.

Weitere typische Speisen sind die Quiche lorraine (eine Art Käsewähe mit Speck), der Gratin dauphinois (Kartoffelgratin), Tête de veau (Kalbskopf) und das klassische Steak-frites. Auf südfranzösischen Menus stehen oft auch Ratatouille (Schmorgemüse) und die berühmte Bouillabaisse (Fischsuppe).

À propos: Schnecken (Escargots) und Froschschenkel (Cuisses de grenouille) sucht man in den meisten französischen Restaurants vergebens.

Les sucrés: beleidigen Sie das Croissant nicht!

Zu jedem französischen Menu gehört ein kleines Dessert, wie z. B. die Île flottante («schwimmende Insel» aus Eischnee auf Vanillecreme), das Éclair au chocolat (eine Art Windbeutel mit Schokocrème), die typische Tarte tatin (warmer Apfelkuchen) oder die Profiteroles (Ofenküchlein mit Schokosauce und Vanilleglacé). Zu den Lieblingskuchen der Franzosen gehört neben dem Clafoutis (eine Art Mischung zwischen Kuchen und Auflauf, meist mit Kirschen) auch der Quarte-quarts (Cake aus «vier Vierteln»: Stärke, Zucker, Butter, Eier).

Last but not least: Wer in einer Boulangerie Croissants kaufen möchte, sollte sich nicht von Namen irreführen lassen: So ist ein Croissant ordinaire kein «ordinäres Gipfeli», sondern einfach die leichtere Variante des Croissant au beurre (Buttercroissant).

Hoffentlich haben Sie Ihre nächste kulinarische Frankreich-Reise schon gebucht! Sollten Ihnen die Speisekarten der Grande Cuisine immer noch Probleme bereiten, helfen wir natürlich gerne weiter.

Titelbild via Flickr: Brasserie – Arjenvr (CC BY 2.0)



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Ein Kommentar zu “Essen bestellen wie Gott in Frankreich”



  • christoph am 22. Februar 2017 12:50 Uhr

    In Frankreich gibt es immer gutes essen. Croissant ist man aber auch in Deutschland. Guter Artikel! Leitungswasser? Da muss doch Wein her :D


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