Dalton Ghetti Pencil Art

Wie viel man sagen kann, wenn man sich kurz fassen lässt.

Schnell auf den Punkt kommen und den Konsumenten ins Ziel bringen – so lautet das Briefing für Texte von heute. Ein Lektorat kann da Wunder vollbringen. Aber nur, wenn es richtig zur Sache geht.

Beim Text muss sich einer quälen, der Absender oder der Empfänger. Kunden von Supertext wissen, wen sie quälen. Unsere Lektoren nämlich. Und das mit voller Absicht: Nichts Beiläufiges soll mehr ablenken. Die Leser sollen sich schnell zurechtfinden. Die Verständlichkeit soll einwandfrei sein. Und die Lektüre soll in Erinnerung bleiben – und zwar in einer guten.

Der Lektor, dein Freund und Helfer

Ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie erfolgreich ein Lektorat sein kann, ist der Schriftsteller Raymond Carver, welcher als der Meister der amerikanischen Short Story schlechthin gilt. Und der berühmt ist für einen Stil, der Leser in wenigen Worten ein ganzes Universum an Stimmungen und Erkenntnis erleben lässt. Grossen Anteil an seiner Sprachgewalt hatte sein Lektor.

Gordon Lish, so hiess dieser Supertexter – doch doch, so kann man ihn ruhig nennen –, kürzte und verdichtete eine Sammlung von Raymond Carvers Kurzgeschichten von 310 auf 155 Seiten. 5 von 17 Geschichten strich er ersatzlos. Aus dem alten Titel «Anfänger» wurde «Wovon wir reden, wenn wir von Liebe reden». Mit dem Resultat, dass Raymond Carver über Nacht berühmt und gefeiert wurde.

Machen Sie den Supertest

Lesen Sie die Titel gebende Short Story einmal in der lektorierten Fassung (18 Seiten) und einmal in der Originalfassung (34 Seiten). Von Hause aus selbst Texter war ich anfangs auf der Seite des Autors. Als ich aber beide Versionen gelesen hatte, war für mich klar: Der Lektor hat wirklich gute Arbeit geleistet.

Nun gut, ein Newsletter ist keine Short Story, sagen Sie jetzt. Und wenn er aber so gut lektoriert wäre? Machen Sie den Test und lassen Sie uns Ihre Texte überarbeiten.

Titelbild via pencildrawing.us: Dalton Ghetti



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