Guten Rutsch

Rutschen Sie gut. Aber wieso?

Bald wird wieder ins neue Jahr gerutscht. Natürlich gut, hoffen wir. Und wie feiert das Superteam? Es fragt sich, woher der Ausdruck kommt.

Wir tun es, Sie tun es. Alle Jahre wieder. Aber wissen Sie eigentlich, was es mit dem Wünschen eines guten Rutschs auf sich hat? Wir wussten es nicht. Und haben uns darum auf die Suche gemacht.

Allzu abwegig scheint die Redewendung auf den ersten Blick nicht. In einen neuen Abschnitt rüber zu rutschen ergibt Sinn, wenn man es sich bildlich vorstellt. Nur: Warum wünscht sich dann niemand einen guten Rutsch ins neue Lebensjahr, in die Urlaubszeit, in die Schwangerschaft? Zugegeben, das letzte Beispiel dürfte für peinliche Stille sorgen. In sich schlüssig wäre es trotzdem.

Rosch ha-Schana

Alles weit gefehlt. Der gute Rutsch hat überhaupt nichts mit dem Verb rutschen zu tun. Es handelt sich, wieder mal, um eine Verballhornung aus dem Jiddischen und Hebräischen. Es wird vermutet, dass der gute Rutsch das Resultat einer sehr schlampigen Übernahme eines guten «Rosch ha-Schanas» ist. Rosch ha-Schana heisst direkt übersetzt «Haupt des Jahres» oder «Anfang des Jahres» (jiddisch) und ist der hebräische Name für den Neujahrstag nach jüdischem Kalender.

Wer einen guten Rutsch wünscht, meint also genau genommen nicht den Glockenschlag um Mitternacht, sondern den ersten Tag des neuen Jahres. Wobei «gut» dann wahrscheinlich ohne Kopfweh bedeutet. Und das ist doch auch etwas. Rutschen Sie gut.

Bild via Flickr: Slippery Conditions – davidstedman (Public Domain)



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