Typo_Tippfehler

5 Tippfehler mit dramatischen Folgen

Ein Korrektorat kann nicht nur Ihren Text retten. Sondern auch Regierungen oder eine Stange Geld. Und sogar Leben.

Dass schon ein einziger Buchstabendreher alles urinieren kann, wissen wir Supertexter schon lange. Es geht aber noch schlimmer. Viel schlimmer. Unsere Top Five der folgenschwersten Typos.

Death by typo

1985, ein Gerichtssaal in Kalifornien. Behandelt wurde der Fall von Bruce Wayne Morris (der abgesehen vom Namen sehr wenig mit Batman gemein hatte). Er war des Mordes angeklagt und die Optionen der Jury waren klar: lebenslänglich oder Todesstrafe. In seinem Schreiben an die Jury wollte der Richter eines klarmachen: dass der Angeklagte bei einer lebenslänglichen Verurteilung nicht frühzeitig entlassen werden könne – aber vergass dabei das entscheidende Wörtchen «not».

Die Jury entschied sich für die Todesstrafe, aus Angst, der Mörder könnte ein paar Jahre später wieder frei herumlaufen. Das Resultat: Der Rechtsstreit ging weiter; über 10 Jahre und durch alle Instanzen. Bis schliesslich bewiesen war, dass Bruce Wayne wegen eines Tippfehlers zum Tode verurteilt worden war.

Das antike Bir

Allsopp’s Arctic Ale ist das wohl teuerste Bier der Welt. Wenn man es bloss richtig schreibt. Der seltene Hopfensmoothie war speziell für Sir Edward Belchers Arktisexpedition von 1852 gebraut worden. Und entsprechend eine schöne Stange Geld wert. Das wurde einem Verkäufer auf eBay zum Verhängnis. Er inserierte das Gebräu 2007 als «Allsop’s Arctic Ale» (also mit einem fehlenden P). So wurde nicht die erhoffte Masse der Biersammler darauf aufmerksam. Ein findiger Käufer bezahlte schlussendlich $ 304. Und verkaufte es kurz darauf für sagenhafte $ 503’300 weiter.

Basta un Sì

Ein aktuelleres Beispiel: Am 4. Dezember 2016 entschied Italien über das Referendum zur Verfassungsreform. Das Ja-Komitee rund um Regierungschef Matteo Renzi nahm die knapp vier Millionen Auslandsitaliener ins Visier. Ein Mailing mit dem eingängigen Slogan «Basta un Sì» («Es reicht ein Ja») wurde verschickt. Nur die URL für mehr Informationen war falsch. So navigierten unzählige Italiener auf bastausi.it, wo das gegnerische Komitee natürlich sofort seine eigene Website aufschaltete. Eine bittere Pille für Renzi und seine Kampagne; vor allem, weil die Auslandsitaliener als das Zünglein an der Waage galten.

Google vs. Googol

Haben Sie sich schon mal gefragt, woher Google seinen seltsamen Namen hat? Nun, natürlich hat Larry Page, einer der beiden Gründer, ein Flair für Mathematik. So war «Googol», der amerikanische Name für die Zahl 10100 (eine Eins mit 100 Nullen), als Favorit mit im Rennen. Beim Check, ob die Domain noch frei war, vertippte man sich. Und so entschied sich das heutige Milliarden-Dollar-Imperium spontan für den sinnfreien Namen Google. Obwohl sinnfrei nicht mehr ganz stimmt: Mittlerweile ist «googeln» das universelle Synonym für «etwas online suchen».

Tippfehler, Quelle der Kraft

Spinat enthält sehr viel Eisen und ist deshalb gesund. Das ist zumindest die landläufige Meinung, mit der Millionen von Kindern das grüne Blattgemüse schmackhaft gemacht werden soll. Das Gerücht hält sich weiterhin hartnäckig, vor allem wegen Szenen wie dieser:


Nur dumm, dass es kompletter Mumpitz ist. Der Irrglauben geht auf eine deutsche Studie aus dem Jahr 1870 zurück. Darin wurde der Eisengehalt von Spinat um eine Dezimalstelle nach rechts verschoben angegeben, also zehnmal grösser als in der Realität. Tatsächlich steht sogar die Wassermelone dem Spinat in nichts nach. Und schmeckt Kindern meist noch viel besser.

Bild via Flickr: Typo – Mark Mitchell (CC BY 2.0)



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