Es ist einer dieser Freitagnachmittage, an denen man weiss, weshalb man sich aufs Wochenende freut. Im Büro ist es stickig, man kommt beim Arbeiten nicht so richtig voran, im Kühlschrank hat es kein Glacé mehr und zu guter Letzt läuft es auch am Tischfussballkasten nicht wie gewünscht. Was kann einen aus solch einem freitäglichen Loch reissen? Der Zufall.
Florence, die Entdeckerin.
Unsere Französisch-Akrobatin Florence Milinkiewicz surft auf der Website eines Kunden. Als sie einen Blick auf die Mitarbeiterseite wirft, schreit sie auf: „Die haben einen Mitarbeiter, der Andrew Zappella heisst!“ Schnell schwinge ich mich auf die andere Seite des Bürotisches, um die Webseite zu begutachten. Tatsächlich, Andrew Zappella. Er ist der Mix aus den zwei Supertext-Praktikanten Andrew Algabre und Sandro Zappella. Gibt es denn sowas? Wie hoch ist die Chance, dass irgendein Mitarbeiter einer Schweizer Firma Andrew Zappella heisst? Gehen wir der Sache mathematisch auf den Grund. Eines vorweg: Ich kann besser mit Buchstaben als mit Zahlen, deshalb beruhen meine Berechnungen auf den Grundlagen eines Freundes, der sich gerne mal als Mathematik-Papst ausgibt.
(z / ch) * (a / ch) = sehr sehr wenig.
Im Telefonbuch sind 27 Zappellas zu finden. Da es darunter sicher einige Familien gibt und einige nicht im Telefonbuch eingetragen sind, korrigiere ich die Zahl nach oben auf 50. Andrews gibt es 733, auch hier korrigiere ich nach oben und gehe von 1000 aus. In der Schweiz leben 8 Millionen Menschen. Mehr als diese drei Parameter – Zappellas (z), Andrews (a) und Bevölkerung Schweiz (ch) – brauche ich nicht.
50 (z) / 8‘000‘000 (ch) = 0.00000625 % -> So hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein x-beliebiger Bewohner der Schweiz mit Nachnamen Zappella heisst.
1000 (a) / 8‘000‘000 (ch) = 0.000125 % -> So hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein x-beliebiger Bewohner der Schweiz mit Vornamen Andrew heisst.
0.00000625 * 0.000125 = 0.00000000078125 % -> So hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein x-beliebiger Bewohner der Schweiz Andrew Zappella heisst.
Der Zufall ist eine launische Diva.
Die Chance auf einen 37-Millionen-Gewinn bei Euromillions liegt bei etwa 0,000000858 % und ist damit bedeutend höher. Ich gewinne keine Million, dafür gibt es irgendwo in Lausanne eine namentliche Kreuzung zwischen mir und meinem Praktikumskollegen. Ich bin ein wahrer Glückspilz.
Titelbild via Flickr: Coin tossing – Gerwin Sturm (CC BY-SA 2.0)
2 Kommentare zu “Der Praktikanten-Klon aus der Westschweiz”
Hallo Sandro,
Indeed the probabilities are very low. Yet, you found me! And then I found your post.
I only know of one other person whose name is the same as mine. I believe he lives somewhere in Michigan.
If you ever come to Geneva or Lausanne, let’s have a drink! We’ll talk more about statistics and probabilities :-)
Cheers,
Andrew
Hey Andrew,
I can’t believe it! You found my blogpost within one week. How did you find it? By googling your name?
As you read in my post, there aren’t many Zappellas in Switzerland. It’s likely that we’re distantly related!
Let’s have a beer (at minimum one) in Geneva. Or else, you come to Zurich and visit us at Supertext. You’re always welcome!
Best wishes
Sandro