Texter im Verband

Der Textverband ist der Berufsverband aller Texter und Texterinnen in der Schweiz. Seit kurzem erst gibt es ihn in dieser Form und unter diesem Namen. Auch die Website erscheint in einem neuen Gewand.

Wir dachten uns, dass es mal an der Zeit wäre, dem Präsidenten, Roger Hausmann, ein paar Fragen zu stellen:

 

Roger, du bist seit 2009 Präsident des Verbandes, damals hiess er noch Script. Was hat sich seither geändert?

In erster Linie haben sich die Zeiten und die Ansprüche verändert. Der traditionelle Berufs- oder Branchenverband hat ausgedient, die Menschen wollen sich nicht mehr so verpflichten wie noch vor fünf oder zehn Jahren. Darum haben wir alte Zöpfe abgeschnitten, uns neu ausgerichtet und unsere Administration so einfach wie möglich gestaltet. Das Ergebnis ist der Textverband: schlank und rank, beweglich, schlagkräftig – und deutlich günstiger als script.

 

Kannst du mir drei Gründe nennen, warum ein Schreiberling bei euch mitmachen sollte? Was bringt es einem Texter oder einer Texterin, bei euch Mitglied zu sein?

Es gibt naheliegende Vorteile wie der Austausch mit anderen Texterinnen oder Textern und finanzielle Vorteile wie Rabatte, beispielsweise für Büromaterial. Für mich ist aber der wichtigste Grund die Leidenschaft für meinen Beruf. Ich bin gerne Texter und stolz darauf. Das zeige ich mit meiner Mitgliedschaft und unterstütze meinen Berufsverband dabei, seine Ziele zu erreichen. Die Mitgliedschaft ist für mich ein Zeichen, dass mir mein Beruf etwas wert ist. Und damit meine ich nicht Geld.

 

Was muss man dafür tun, um bei euch aufgenommen zu werden? Gibt es Spezielle Aufnahmeverfahren? Kostet es etwas?

Jede Person, die hauptberuflich textet, kann Mitglied werden. Das Aufnahmeverfahren ist einfach: online anmelden, mit PayPal zahlen, Mitglied werden.  Die Mitgliedschaft kann, ähnlich wie das Halbtaxabo, für ein Jahr (200 Franken), zwei Jahre (350 Franken) oder drei Jahre (450 Franken) gelöst werden. Wer sich für drei Jahre entscheidet, zahlt für drei Jahre Textverband weniger als früher für ein Jahr script.

 

Wie ich sehen konnte, habt ihr für den Verband sieben Ziele definiert. Unter anderem steht da, dass ihr Verbandsmitglieder informiert und unterstützt (Punkt 6). Heisst das, dass ihr untereinander Aufträge vergebt oder wie ist das zu verstehen?

Potenzielle Auftraggeber können auf unserer neuen Webseite in der Datenbank gezielt nach der passenden Texterin, dem passenden Texter suchen. Aber als Verband vermitteln wir keine Aufträge. Es kommt jedoch immer wieder vor, dass sich Mitglieder für Einzelprojekte zusammenschliessen, zum Beispiel eine Texterin mit einem Übersetzer oder zwei Texter für ein grösseres Projekt. Wir unterstützen unsere Mitglieder oft mit Tipps. Als Präsident werde ich immer wieder um Rat gefragt, meistens geht es um Honorarfragen oder Offerten. Ich teile mein Wissen gerne, so denken viele unserer Mitglieder und helfen ihren Kolleginnen und Kollegen gerne.

 

Ihr duzt die Besucher auf eurer Seite. Wie wichtig ist der persönliche Kontakt zu den Mitgliedern? Trefft ihr euch oft?

Wir haben einige Fixpunkte in der Agenda. Dazu zählen die Mitgliederversammlung sowie vier Workshops und zwei gesellige Anlässe im Jahr. Mit vielen Mitgliedern kommuniziere ich telefonisch, elektronisch und immer häufiger über die sozialen Medien. Wir haben auch eine Facebook-Seite, über die alle Texterinnen und Texter – ob Mitglied oder nicht – über Jobs, neue Bücher, interessante Webseiten, Trends oder Studien informieren.

 

Was kannst du einem jungen Texter empfehlen, der erfolgreich werden möchte mit seinen Texten? Gibt es ein Patentrezept dafür, wie man Texte schreibt, die einem aus der Hand gerissen werden?

Wenn es ein Patentrezept gäbe, könnte ja jede und jeder texten. Alle können das Handwerk lernen. Zum Beispiel in einer Ausbildung mit Vorbereitung auf den eidgenössischen Fachausweis Texterin und Texter. Oder in der Praxis. Denn texten lernt man am besten, wenn man textet. Und viel liest. Ich lese viel, auch Werbung, und lerne von den schlechten Beispielen genauso viel wie von den guten Beispielen.

 

Vielen Dank für deine Zeit, Roger.

Bild: Roger Hausmann

 



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