Wenn eine global tätige Firma ein neues Produkt auf den Markt bringt, prüft sie im besten Fall Anpassungen für die verschiedenen Absatzmärkte auf unserem Planeten. Denn kulturelle Hintergründe, manchmal auch Aberglaube, können einen Kaufentscheid oder die Meinung zu einem Produkt beeinflussen. Bob the Builder zum Beispiel hat vier Finger. In Japan werden vier Finger mit der Yakuza in Verbindung gebracht, da ihre Mitglieder sich jeweils den kleinen Finger abschneiden, um besonders hart und (intern) vertrauenswürdig zu wirken. Auch gilt die Zahl 4 als Unglückszahl. Wie bei uns die 13. Man überlegte sich daher kurzfristig, die Zeichentrickfigur anzupassen.
Nicht nur die Kultur, auch die Sprache
Das oben erwähnte kulturelle Beispiel ist nur eines von vielen. Aber auch mit der Sprache alleine kann man in Fettnäpfchen treten. Sie erinnern sich an den Mitsubishi Pajero, ja? Der heisst in spanischsprachigen Ländern inzwischen Montero, da Pajero ein vulgärer Ausdruck ist für Menschen, die gerne masturbieren. Wenn wir grad beim Thema sind: Die Spielkonsole Sega. Gehen Sie mal nach Italien und verlangen Sie eine Sega im Laden. Sega stellt inzwischen keine Spielkonsolen mehr her, das würde heutzutage umso schräger wirken. Auf Buzzfeed fand ich kürzlich eine unterhaltsame Liste zu diesem Thema.
Weniger blamieren
Wenn man im Vorfeld Abklärungen trifft, minimiert man das Risiko, sich zu blamieren. Es ist aber enorm schwierig, alles auszumerzen. Denn irgendwo heisst immer irgendetwas in irgendeinem Slang irgendwie etwas Böses. Es lohnt sich aber trotzdem, die Abklärungen im Vorfeld richtig und auf lokaler Ebene durchzuführen. Die Glaubwürdigkeit und der Ruf Ihrer Firma danken es Ihnen.
Titelbild via Unsplash: Photo by Jeremy Ricketts on Unsplash. «Latte» steht im angelsächsischen Raum für einen Kaffee mit Milch. Und heisst bei uns ja auch etwas anderes.