Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten, Windows auf einem Mac laufen zu lassen: virtualisiert oder nativ mit Apples Boot Camp.
Boot Camp
Mit Boot Camp bietet Apple die Möglichkeit, Windows auf einem Mac nativ laufen zu lassen. Beim Systemstart können Sie sich zwischen den beiden Betriebssystemen entscheiden. Boot Camp eignet sich am besten für ressourcenlastige Programme, die nur unter Windows laufen. Spiele, Video- und Bildbearbeitungsprogramme verschlingen z. B. sehr viele Ressourcen und sind daher mit Apples Boot Camp besser erreichbar, als von einer virtuellen Maschine aus.
Vorteile:
- Bei dieser Variante steht Ihnen die volle Leistung ihres Macs zur Verfügung
- Boot Camp ist kostenlos und bereits auf jedem Mac vorinstalliert
Nachteile:
- Falls Sie das Betriebssystem wechseln wollen, ist ein Neustart erforderlich
- Die Tastaturbelegung in Windows stimmt nicht mit der Mac-Tastatur überein
Auf der Apple Website finden Sie eine umfangreiche Anleitung für Boot Camp.
Windows virtuell
Die zweite Möglichkeit ist der Einsatz einer Virtualisierungs-Software. Parallels Desktop, VMware Fusion und die kostenlose Alternative VirtualBox versprechen, Windows virtualisiert auf Ihrem Mac auszuführen.
Mit VirtualBox bietet Oracle eine kostenlose Lösung für Privatanwender an. Der Nachteil ist, dass Funktionen, Bedienbarkeit und Performance nicht mit der kostenpflichtigen Konkurrenz vergleichbar sind.
Wem Performance, Bedienbarkeit und viele Funktionen wichtig sind, der kommt um VMware Fusion oder Parallels Desktop nicht herum. Im Alltag wird man keine gravierenden Unterschiede finden, denn was Performance und Funktionen angeht, sind sich die Virtualisierungssoftwares sehr ähnlich. Der grösste Unterschied liegt im Preis. Während VMware Fusion 6 für 69 US-Dollar zu haben ist, schlägt Parallels Desktop 9 mit 117 US-Dollar zu Buche. Was man aber nicht ausser Acht lassen sollte: bei Parallels Desktop bekommen Sie eine Pro-Maschine-Lizenz, während Ihnen VMware Fusion eine Lizenz liefert, die alle Macs in Ihrem Gebrauch abdeckt. Wenn Sie also mehrere Macs zuhause haben, können Sie mit VMware Fusion eine Menge Geld sparen.
Vorteile:
- Virtuelle Maschinen erlauben durch den Fenster-Modus einen schnellen Wechsel zwischen Betriebssystemen
- Darstellungsoptionen bei VMware Fusion und Parallels ermöglichen die Integration von Windows in Mac OSX. Windows-Programme werden im Dock angezeigt und wirken fast wie ein Mac-Programm
- Datenaustausch zwischen Windows und Mac OSX erfolgt problemlos
Nachteile:
- Performanceeinbussen
- Zusätzliche Kosten fallen an, wenn man sich für VMware Fusion oder Parallels Desktop entscheidet
Installation
Die Installation erweist sich je nach Software als einfacher oder schwieriger. Ich selber benutze VMware Fusion und kann Ihnen versichern, dass die Installation keine Hexerei ist.
Hier eine kurze Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Installation von Windows 7 mit VMware Fusion:
- Installieren Sie die Test- oder Vollversion von VMware Fusion
- Starten Sie VMware Fusion
- Unter ‚Datei‘ wählen Sie ‚Neu‘ an
- Legen Sie ihre Windows 7 Installations-CD in das Laufwerk
- Wählen Sie nun das Betriebssystem und die Version. In unserem Beispiel: Windows und Version 7
- Im nächsten Fenster konfigurieren Sie, wieviele Ressourcen diese virtuelle Maschine brauchen darf. Ich empfehle, den Arbeitsspeicher auf mindestens 2GB zu setzen
- Klicken Sie auf ‚Fertig‘ und halten sie ihren Windows-Aktivierungs-Code bereit
- Voilà! Trados Studio kann nun installiert werden
Keine Angst: Die Installationen von Parallels Desktop und VirtualBox verlaufen sehr ähnlich.
Fazit
Für diejenigen unter Ihnen, die tagtäglich mit ressourcenlastigen Programmen arbeiten, führt kein Weg an Apples Boot Camp vorbei.
Allen anderen empfehle ich, Windows zu virtualisieren. Ob sie nun VMware Fusion, Parallels Desktop oder VirtualBox wählen, bleibt Ihnen überlassen.
Beide kostenpflichtigen Varianten stehen als kostenlose Testversionen zur Verfügung.
Titelbild via Flickr: windows mac – Sean MacEntee (CC BY 2.0)