Es zieht wie Hechtsuppe

Bei uns im Büro ist das Fenster offen und es zieht wie Hechtsuppe. Was tun wir? Wir fragen uns, wo der Ausdruck herkommt. Das Fenster kann warten.

Wissen Sie, woher der Ausdruck «Es zieht wie Hechtsuppe» kommt? Ich wusste es lange Zeit nicht. Hechtsuppe klingt nach einer gewöhnlichen mitteleuropäischen Fischsuppe. Aber der Wind bzw. der Luftzug? Verursacht Hechtsuppe Blähungen?

Abgesehen von meinem eben erwähnten grandiosen Beispiel gelang es mir nie, einen einigermassen sinnvollen Bezug zum Luftzug herzustellen. Wie auch, Fische leben ja im Wasser und eine Suppe besteht aus Flüssigem.

Wie ein Sturm

Doch es haben sich schon Menschen mit dieser Problematik auseinandergesetzt: Ursprünglich soll der Ausdruck aus dem Jiddischen kommen, das, wie Sie wissen, dem Deutschen sehr nahe steht.

Und zwar soll der Ausdruck auf die Wörter «hech» und «supha» zurückgehen. Erstes stehe für «wie», zweites für «Sturm». Wenn es also wie Hechtsuppe zieht, dann zieht es, als wäre ein Sturm im Gange. Also sehr stark. Wie das Wort dann ins Deutsche wanderte? Anscheinend handelt es sich um eine Verballhornung aus dem Rotwelschen, der Vaganten- und Gaunersprache, die das Wort ins Deutsche brachte. Dem Rotwelschen haben wir im Übrigen recht viele Wörter und Ausdrücke zu verdanken. Aber dazu ein ander Mal. Ich mach in der Zwischenzeit mal das Fenster zu.

Titelbild via Flickr: Sad fish – James Cridland (CC BY 2.0)



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Ein Kommentar zu “Es zieht wie Hechtsuppe”



  • Nina am 4. August 2014 9:06 Uhr

    l-o-v-e-l-y


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