Also eins ist klar: Wer zum Bäcker geht und dort „zwei von diesen fettigen Teilchen da, mit dem Zucker drauf und Marmelade drin, Sie wissen schon“ bestellt, bekommt vielleicht das gewünschte, erntet aber mit Sicherheit schräge Blicke. Das Problem ist nur, dass die Teilchen im ganzen deutschsprachigen Raum gefühlte hundert verschiedene Bezeichnungen haben. In meiner Heimat dem Münsterland sagen wir Berliner. In meiner neuen Heimat Berlin sagt man Pfannkuchen. Aber wieso bloß Pfannkuchen? Pfannkuchen sind doch was ganz anderes und mochte ich im Übrigen schon als Kind nicht.
Du bist, was du isst
Also habe ich die Variante Pfannkuchen einfach immer als Quatsch abgestempelt. Bis ich über die Antwort stolperte: Bevor sie mit Zucker bestäubt und Glasur überzogen werden, werden die Teigbälle frittiert. Und zwar ursprünglich – Na, kommen Sie drauf? – in einer Pfanne! In Berlin! Und so entstand der passende Name Berliner Pfannkuchen. Der wurde dann abgekürzt, einmal falsch (Pfannkuchen), einmal richtig (Berliner).
Einigkeit und Recht und Berliner
Der Atlas zur deutschen Alltagssprache gibt Aufschluss über die Verwendung verschiedenster Begriffe im deutschsprachigen Raum und wie diese verteilt sind. Und wenn man auf dieser Karte mal die Verteilung von Berliner vs. Pfannkuchen anschaut, wird auch ohne Auszählung klar: Das sind definitiv mehr grüne (Berliner) als blaue (Pfannkuchen) Punkte. Ha! Zudem gibt es sehr viele pinke (Krapfen) Punkte. Sogar in Hannover, der Stadt mit dem hochdeutschesten Hochdeutsch, sagt man Krapfen. Dann ist ja alles klar, es gibt nur eine logische Schlussfolgerung: Hauptsache, lecker!
2 Kommentare zu “Berliner vs. Pfannkuchen – der große Showdown”
Just call it a jam donut and the problem is solved ;-)
Also in meiner Heimat heißen die Kischelscher, zumindest an „Fasenacht“, was der Sprachatlas sträflicherweise nicht dokumentiert.