Das Reh ist die Frau vom Hirsch, genau wie die Katze vom Kater oder die Ente vom Erpel. Dieser Irrtum ist hierzulande weit verbreitet, obwohl beide aus ganz unterschiedlichen Tierfamilien stammen. Kaum zu glauben, dass gerade die Walt-Disney-Figur mit dem unschuldigsten Blick dafür verantwortlich ist: Bambi.
Vom österreichischen Rehkitz zum amerikanischen Hirschkalb
Im Jahre 1923 wird die Geschichte von Bambi das erste Mal vom österreichischen Autor Felix Salten erzählt. Der Roman Bambi. Eine Lebensgeschichte aus dem Walde handelt ursprünglich von einem Rehkitz. Das ändert sich jedoch, als sich Walt Disney ein paar Jahre später die Rechte kauft, um aus dem mittlerweile weltbekannten Buch einen Zeichentrick-Film zu machen. Aus Bambi wird nun ein Weisswedelhirschkalb – der Grund dafür ist einfach: In Amerika gibt es keine Rehe.
Der fatale Übersetzungsfehler
Soweit so gut. Amerikaner müssen ja auch nicht zwingend durch einen Walt-Disney-Film neue Tiere kennenlernen oder gar verwirrt werden. Dummerweise kam es am Ende doch zu einem Durcheinander: In der deutschen Synchronfassung wurde «deer» (Hirsch) fälschlicherweise wieder als «Reh» übersetzt. Obwohl dem deutschen Bambi gar kein Geweih hätte wachsen dürfen, hielt sich der Irrglaube bis heute und ist inzwischen als «Bambi-Lüge» bekannt.
Titelbild via Flickr: Bambi – abarndweller (CC BY 2.0)
3 Kommentare zu “Die Bambi-Lüge: Wie eine falsche Übersetzung eine ganze Generation verwirrt”
…sollte das in Eurem Bambi-Bericht nicht „Tragödie“ anstatt Trägödie heissen? Schickt sich nicht so für einen Texterservice :-) vielleicht bin auch ich falsch, dann nix für ungut…
Ui, vertippt! Da hätte ich einen unserer Texter tatsächlich mal lieber vorher drüber schauen lassen sollen. Vielen Dank für den Hinweis! Supergrüsse, Rea
Tja, war wohl die Supertext-Lüge, dass man Tragödie neu mit ä schreibt :-) cheers!