Verträge im Internet lesen – nein danke! Kaum jemand weiss, was es bedeutet, ein Häkchen bei «Ich habe die Nutzungsbedingungen gelesen und akzeptiere sie» zu setzen. Akzeptiert wird trotzdem, denn die gekaufte App soll nach drei Klicks auf dem Handy erscheinen.
Wer will das lesen?
Internet-User sind sich bei diesem Thema wohl einig: Nutzungsbedingungen sind ein Albtraum. Aufgrund ihrer unübersichtlichen Typografie geben sie meist den Anschein, dass die Lektüre nicht nur Zeit, sondern auch Nerven kosten wird. Fängt man tatsächlich an zu scrollen, bestätigt die Länge des Texts meist die Vermutung: Weder Verfasser noch Webdesigner scheinen bei AGB Lust zu haben, sich mit der vertragssprachlichen Unmenschlichkeit auseinanderzusetzen. Hautpsache es steht da, liest ja eh keiner. So bleibt der Text eine fade Wortsuppe, die niemand so recht auslöffeln möchte.
Das ist auch der britischen Grafikdesignerin und Künstlerin Florence Meunier aufgefallen. Für ihr Projekt «The man who agreed-Apple EULA» hat sie den 16-seitigen Vertrag von Apples iCloud ausgedruckt, um ihn genauer unter die Lupe zu nehmen. Ihr Ziel: «Our design had to be a more ’user-friendly’ document in a print format. The goal was to design a EULA that would make the user want to read it».
Erst lesen, dann klicken
Mittels Schwärzung zensierte sich Meunier den Ursprungstext einfach zurecht. Heraus kam eine witzige Kurzgeschichte, mit der die Künstlerin zu mehr Achtsamkeit im Umgang mit den Nutzungsbedingungen aufrufen möchte. Beim Nutzer, aber auch bei Unternehmen.
This is the story of a man,
who one day was too busy
or maybe too lazy
that he, too quickly,
clicked on I agree.
What the latter did not foresee
is that he could never again disagree.
The lesson of this story is
that one shall not concede,
to something one does not read.
Alle Bilder via Florence Meunier – Cargo Collective