Bei gewissen Wörtern kommen erst Zweifel an ihrer Richtigkeit auf, wenn man sie aufschreibt. Manchmal aber auch dann, wenn jemand aufmerksam zuhört und nachfragt. Ein Klugscheisser. So wie ich. Ich weiss gar nicht, wie oft ich schon Freunde korrigiert habe, die Kardamom falsch ausgesprochen haben. Ja genau, Kardamom mit «m» – nicht mit «n». Ich habe das selber jahrelang nicht gewusst und wundere mich bis heute, wie gebräuchlich diese falsche Endung für viele ist. Sie wurde zu meinem Lieblingsfehler, den ich so gerne korrigiere, dass ich eigentlich anfangen sollte, nepalesische Kochabende zu veranstalten.
Es gibt aber noch andere Wörter, die ich immer mal wieder aufschnappe und mich über die Aussprache wundere. Nicht weil man sie falsch betont oder einer Fremdsprache nicht mächtig ist. Sondern weil sich in manchen Wörtern skurrile Mini-Fehler eingeschlichen haben, die sich hartnäckig halten und verbreiten. Bis sie das erste Mal aufgeschrieben, angezweifelt und korrigiert werden. Und genau das mache ich heute für Sie.
Die 15 meistgehörten Beispiele:
falsch / richtig
Amalgan – Amalgam
Amaturenbrett – Armaturenbrett
Disaster – Desaster
einzigste – einzige
Extase – Ekstase
Imbusschlüssel – Inbusschlüssel
korregieren – korrigieren
lizensieren – lizenzieren
Margariten (Blumen) – Margeriten
orginal – original
Reflektion – Reflexion
Reperatur – Reparatur
Tartar – Tatar
Triologie – Trilogie
Wehmutstropfen – Wermutstropfen
Welche Fehler sind Ihnen schon häufiger aufgefallen?
12 Kommentare zu “15 deutsche Wörter, die man unbemerkt falsch ausspricht”
Ich habe früher oft Übersetzungen für die Autobranche gemacht. Eine Zeit lang ersetzte mein Korrekturprogramm das Wort „Scheinwerfer“ konsequent mit „Schweinwerfer“. Ich bin nicht sicher, ob ich es immer bemerkt habe…
Hat nur nebensächlich mit der Sache zu tun, aber es gefällt mir so gut, es will gesagt sein: großartiges Bild.
Außerdem scheint mir, mir werden in der nächsten Woche nach und nach Wörter in den Kopf purzeln, über deren Aussprache ich mich auch schon immer wunderte.
Ah! Zum Beispiel dieses hier: Rückrad – Rückgrat. Mein Eindruck ist, kein Mensch spricht dieses ‚g‘.
Unverzichtbar in dieser Liste: Standard (korrekt) statt Standart!
nicht direkt ein Wort aber eine Wendung: „In keinster Weise“. Wie oft man das hört und liest. Und jedes Mal schüttelt es mich. Als ob man „kein“ steigern könnte. Das korrigiere ich dann sogar auch manchmal. „In keiner Weise“ Bitte. Danke für die anderen Worte, einiges war mir jedenfalls nicht bewusst.
Mir fällt da noch die „Gradwanderung“ ein, die eigentlich eine „Gratwanderung“ wäre; außerdem – aber das würde vermutlich eher in die Kategorie „Denglisch“ fallen – die heute so verbreiteten „Risken“, die eigentlich „Risiken“ wären…
Badmington – Badminton
infiszieren = infizieren
Und die Abkürzung für eventuell ist evtl. und nicht ev. (= evangelisch).
Ein Klassiker den man so viel hört:
Expresso statt Espresso!
Nachzüglermeldung:
Alptraum – Albtraum
projezieren – projizieren
Spontanität – Spontaneität
für’s – fürs
die ä-regel wird zu mehr als 50% missachtet. Umgekehrt werden die geschlossenen e offen ausgesprochen und das auch von Profis. Wie soll ich nun als Lehrer die Orthographie plausibel machen.
das Määr ist sähr gefehrlich. oder die Bärensammler wärden oft von Beren angegriffen.
Spontaneität ist falsch.
Liebe Grüße
Andrea
Leider fehlt in der Liste ein häufig falsch ausgesprochenes Wort: „Material“ – wird sehr häufig „Matreal“ ausgesprochen (gefühlt in mehr als 90 % der Fälle!); mich wundert das, sind es doch durchaus gelernte Journalisten aus Funk und Fernsehen, die diese falsche Aussage verwenden! Die sollten es doch aufgrund ihrer Ausbildung besser können!