145’000 Einträge haben es in die deutsche Rechtschreibung, also den aktuellen Duden geschafft. Darunter viele Fremdwörter, auf die wir kaum verzichten können, weil sie (noch) gar keine deutsche Entsprechung haben. Smartphone oder Internet zum Beispiel. Oder weil sich die deutschen Originale längst aus dem allgemeinen Sprachgebrauch verabschiedet haben. So wie Rechner (für Computer) oder Anzeigefeld (für Display). Viele andere jedoch sind völlig unnütz und werden zu allem Übel auch noch oft falsch verwendet.
Deutsch ist deutlich
Vor allem in der Geschäftssprache haben sich Unmengen an unnötigen Fremdwörtern eingeschlichen. Meistens sind das abenteuerliche Anglizismen, deren Gebrauch Kompetenz vermitteln soll. Auch Worte aus dem Griechischen und Lateinischen zielen auf denselben Effekt. Dabei gäbe es in der deutschen Sprache sehr genaue Entsprechungen, die die Bedeutung und die Tragweite des Gemeinten mindestens gleich klar auf den Punkt bringen. Und letztlich ist doch genau das wahre Sprachkompetenz.
Taskforce
Auch wenn wir hollywoodsche Dramatik lieben, handelt es sich hier um nichts mehr als eine Arbeitsgruppe.
repetieren
Man könnte auch einfach wiederholen sagen.
Benchmark
Mit diesem Begriff legen Sie die Messlatte für Englischkenntnisse aber hoch.
Deadline
Klingt dringlicher als ein Abgabetermin, ist es aber nicht. Denn eingehalten wird er auch auf Englisch nicht öfter.
synthetisch
Heisst nichts anderes als künstlich. Und klingt auch so.
Human Resources
Vielleicht sollte die Personalabteilung die Bedeutung von menschlichen Rohstoffen noch mal überdenken.
ambitioniert
Wer sich die Mühe macht, Fremdwörter zu pauken, muss schon ziemlich ehrgeizig sein.
User
Der Benutzer ist um einiges klarer. Und erst noch nicht mit einem Drogenkonsumenten zu verwechseln.
Handout
Wieso verteilt eigentlich niemand mehr Unterlagen?
Biodiversität
Artenvielfalt gibt es auch im deutschen Wortschatz.
Influencer
Der Beeinflusser ist nicht zu verwechseln mit der Influenza.
Authentizität
Echtheit oder Glaubwürdigkeit täten es auch. Und würden erst noch seltener falsch geschrieben.
Feature
Eine Funktion braucht auch im Digitalzeitalter nicht anders zu heissen.
empathisch
Wer Worte verwendet, die andere nicht verstehen, ist nicht gerade einfühlsam.
Burnout
Klingt cooler als Erschöpfungszustand, ist es aber nicht.
Kennen Sie weitere überflüssige Fremdwörter? Dann her damit, zeigen Sie uns, wie eloquent wortgewandt Sie sind. Mit einem Feedback einer Antwort in den Kommentaren.
Titelbild via Pixabay (CC0)
6 Kommentare zu “15 Fremdwörter, die niemand braucht, aber alle benutzen”
Leider sind auch Werbegeschenk, Rundschreiben und Aufgabenliste fast schon in Vergessenheit geraten (freebie, newsletter, to do list)…..
Mein Beitrag ist ein „Fremdwort“ und doch nicht fremdsprachig. Mir stellen sich halt immer noch die Nackenhaare beim Wort Verbraucher.
Ich bin gerne der Konsument oder gar ein Kunde, manchmal ein Benutzer und vielleicht sogar Geniesser. Aber eigentlich höchst ungern ein Verbraucher … weil ich Dienstleistungen oder Produkte nur ungern verbrauche.
Ganz weit oben müsste in dieser Liste meiner Meinung nach auch das Wort „Support“ stehen.
Was heisst eigentlich skateboard auf Englisch? :-)
Die menschliche Dummheit ist vergleichbar mit dem Weltall: sie ist grenzenlos. Ich spreche mehrere Sprachen, mir gefaellt Deutsch, da es meine Muttersprache ist, nur den Deutschen gefaellt es Fremdwoerter zu gebrauchen, nicht den Englaendern, Franzosen… Wozu, warum? Wir haben eine Sprache in der man sich voellig normal ausdruecken kann. Ohne Fremdwoerter, die viele Deutsche sowieso nicht verstehen. Verbessere: die menschliche Dummheit ist grenzenlos, vom Weltall bin ich nicht 100-prozentig ueberzeugt (dass es genauso grenzenlos ist
hier fehlt unbedingt der BLOCKBUSTER, wir haben seit 50 Jahren den Straßenfeger, statt Eyecatcher ist Blickfang wesentlich einfacher, statt Challenge Herausforderung. Besonders furchtbar finde ich Bachelor (deutsch: Junggeselle) sowohl für den Studienabschluss als auch für den Heiratskandidaten. Die Krönung davon ist die Bachelorette, was für ein Schwachsinn! Und dann die ganzen CEOs und was es sonst noch an Titeln gibt. Ich verstehe Geschäftsführer oder Direktor viel besser. Aber mich ärgert, dass Kampfsport jetzt in jedem Studio Martial Arts genannt wird, dass aus Seilspringen Spinning wird und sogar der gute alte Käsekuchen als Cheese Cake angeboten wird. Ich könnte noch lange so weiter schreiben …