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Level 1 bei der Videospiel-Lokalisierung: das richtige Übersetzerteam finden

Das Lokalisieren von Videospielen kann super unterhaltsam aber auch unglaublich frustrierend sein. Man denke nur an das Übersetzungsdesaster «All your base are belong to us». Es gibt viele Hindernisse, die einer guten Lokalisierung im Weg stehen. Mit dem richtigen Experten-Team, allen voran den richtigen Übersetzern, schafft man eine gute Basis. Was macht also ein Superteam aus?

Wissen, was gespielt wird

Wenn es um das Übersetzen von Texten geht, die Spieler anleiten und tief in Fantasiewelten eintauchen lassen, versteht es sich von selbst, dass man mit einem Team zusammenarbeitet, das mit der Gaming-Welt und dem entsprechenden Jargon vertraut ist. Nicht viele normalsterbliche Übersetzer freuen sich darauf Sätze wie diesen zu übersetzen:

Fehler, der dazu führt, dass Bronze- und Titanrüstungen den Schaden von Raguns Handkanone, Blades Teufelssense und Dr. Rotors Drillbohrerscheibe um 10 % statt um 12,5 % reflektieren, wurde behoben.

Für Spezialisten ergeben derartige Patch Notes Sinn. Ein gut gepflegtes Glossar kann zusätzliches Licht ins Dunkel bringen. Genauigkeit ist wichtig. Niemand will Spieler mit einer fehlerhaften Lokalisierung im Unklaren darüber lassen, bei welcher Fähigkeit und unter welchen Umständen sich der Schadenseffekt von 20/80/120/160 auf 20/90/140/180 ändert. Wenn der direkte Zugriff auf das Spiel nicht möglich ist, empfiehlt es sich Zusatzmaterial zur Verfügung zu stellen, eine Synopsis, eine Zusammenfassung aus einem Spieldesign-Dokument, Screenshots oder Videoaufnahmen.

Gamer-Kultur

Der spannendste Teil des Jobs besteht aber nicht darin, Patch Notes zu übersetzen. Viel interessanter sind kreativere Texte: eine Werbekampagne oder eine Produktbeschreibung. Aber auch da sind Spezialisten gefragt. Die Übersetzer müssen den Unterschied zwischen FPS (First Person Shooter) und fps (frame per seconds) oder zwischen Exploit (schlecht) und Achievement (gut) kennen. Und was noch viel wichtiger ist: Das Zielpublikum soll sich durch einwandfreie Texte und authentische Sprache mitgerissen fühlen. Idealerweise sollten die Übersetzer das Spiel oder ein Vorgängerspiel selbst gespielt haben. Und wenn das Spiel Teil eines Multimedia-Franchise ist, sollten sie den Film gesehen oder das Buch dazu gelesen haben. Sie sollten sich voll und ganz in diesem Universum zu Hause fühlen. Denn Vertrautheit mit dem Setting führt nicht nur zu besseren Texten, sondern hilft auch dabei, peinliche Fehler zu vermeiden. Wie zum Beispiel, wenn «Amon Hen», der Berg, auf dem sich der Sitz des Sehens in Mittelerde befindet, in einem Spiel mit «Amon Huhn» übersetzt wird. Es ist bereits ein Fehler, dass Amon Hen überhaupt übersetzt wird – ganz entgegen Tolkiens Anleitungen für Übersetzer in seiner «Nomenclature of the Lord of the Rings».

Balanceakt

Ob sie auf batteriebetriebenen Geräten oder auf Konsolen im Wohnzimmer gespielt werden, Videospiele sind ein durch und durch technisches Medium. Spezialisten im Bereich Videospiel-Lokalisierung kennen die mediumsbedingten Schwierigkeiten und Herausforderungen. So sind zum Beispiel der begrenzte Platz auf dem Bildschirm und die kleinen Benutzerschnittstellen oft speziell auf die englische Sprache ausgelegt und erlauben dadurch keine Anpassung der Zeichenbeschränkung. Eine solche wäre jedoch für viele Sprachen notwendig – im Deutschen und im Französischen können die Sätze nämlich bis zu 50 Prozent länger sein! Ein erfahrener Übersetzer kann diesen Balanceakt zwischen Zeichenbeschränkung und Expressivität, die es für ein gelungenes Spielerlebnis braucht, gekonnt meistern. Dasselbe gilt auch für Untertitelungen und die Übersetzung von Voiceovers.

Technische Tücken

Sogenannte Strings, Sätze, die mit kurzen Code-Fragmenten wie HTML-Tags, %Platzhaltern% und $Variablen$ übersät sind, können einen Übersetzer ganz schön aus dem Konzept bringen und so zu Tipp- oder Copy-and-paste-Fehlern führen. Das Resultat ist ein unverständliches Chaos, das unangenehme Folgen haben kann: Ein String, dem durch eine fehlerhafte Übersetzung plötzlich eine Variabel, die auf das Wort «Pferd(e)» hinweisen würde, abhandenkommt, könnte die Spieler am Weiterkommen in der Hauptmission «Befreie 5 Pferde» hindern (wenn sie nur wüssten …).

Einige Spiele sind derart komplex angelegt, dass sie eine Art Metasprache für die Anpassung und Wiederverwendung von Strings entwickeln. So sollen die Wortanzahl und damit die Lokalisierungskosten reduziert und gleichzeitig terminologische Konsistenz gewährleistet werden. Das erfordert jedoch, dass der Übersetzer bereit dazu ist, sich diese neue Sprache anzueignen: Willkommen in einer neuen Welt, mutiger $Spieler_Name$! Mit Strings wie «@-1:%ITEM_NAME% @-1:{He[m]||She[f]||It} is in tune with @-2:%CONTAINER_NAME%@-2:{him[m]||her[f]||it}.\n», kann es schnell etwas schwieriger werden, besonders für Sprachen mit verschiedenen Fällen und komplexen Regeln für die Übereinstimmung von Numerus und Genus.

Eine zentrale Fähigkeit haben wir noch nicht angesprochen. Ohne sie wäre alles umsonst: die Fähigkeit, Übersetzungen zu erstellen, die nicht nach einer Übersetzung klingen. Wenn Sie noch immer auf der Suche nach diesem raren Mix aus technischen Fähigkeiten, Kenntnissen der Gaming-Kultur, spezifischem Produktwissen und Schreibtalent sind, dann sind Sie bei Supertexts Inhouse-Experten und sorgfältig ausgewählten Freelancern genau an der richtigen Adresse.

Bild gepixelt von Rinaldo



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