Korean Wave K-Drama K-Pop

Alles K-: So wurde die koreanische Kultur populär

Schon den Film Parasite gesehen? Mal zu Gangnam Style von Psy getanzt? Oder koreanische Kosmetikprodukte ausprobiert? Wenn Sie zwei dieser Fragen mit Ja beantworten können, reiten auch Sie auf der K-Welle.

Die koreanische Welle, oder „Hallyu“ auf Koreanisch, beschreibt die weltweit steigende Popularität der südkoreanischen Pop-Kultur. Die K-Welle hat längst den Fernen Osten und Südostasien erobert, griff dann auf Indien, den Mittleren Osten, Nordafrika, Süd- und Nordamerika über und erreicht nun auch Europa.

Der Trend hat sich inzwischen in Lebensbereiche wie Essen, Mode oder Kosmetik ausgeweitet. Die Hauptbestandteile sind und bleiben aber koreanische TV-Serien (K-Dramen) und Filme sowie koreanische Pop-Musik (K-Pop). Doch was genau steckt dahinter?

K-Pop

2016 machte die K-Pop-Industrie fünf Milliarden US-Dollar Gewinn. Seitdem kennt die Entwicklung nur eine Richtung – aufwärts. Wie aber wurde K-Pop so beliebt und zu einem eigenen Musik-Genre? Nun ja, die Koreaner, die im Durchschnitt 14 Urlaubstage pro Jahr haben, können auch in der Unterhaltungsbranche fleißiger nicht sein: K-Pop-Sänger, sogenannte Idols, fangen etwa im Alter von zehn Jahren mit ihrem Training an. Sie bekommen täglich Unterricht in Tanz, Gesang und öffentlichem Benehmen. Ist die talentierte Jugend alt genug, werden aus den besten von ihnen Idol-Bands zusammengestellt, manch einer setzt auf eine Solo-Karriere.

Das Ergebnis des jahrelangen Trainings? Extrem ausgefeilte Performancequalitäten, besonders im Tanz, ein extrem poliertes Äusseres und In-House-Studios, die Songs wie am Fließband produzieren.

Mittlerweile lassen die Produzenten für die westlichen Hörer sämtliche Videoclips untertiteln – von Sprachdienstleistern wie Supertext. Ein Beispiel von BTS, der bekanntesten K-Pop-Band überhaupt:

Filme

Südkorea hat nach Zuschauern den fünftgrößten Kinomarkt der Welt. Die wachsende Popularität des koreanischen Kinos im Ausland war zuerst ein Nebeneffekt der Beliebtheit von K-Pop und K-Dramen. Heute jedoch ist der südkoreanische Film ein separater Bestandteil der K-Welle und wird auch von Kinofans rund um die Welt genossen, die sich nicht für K-Pop oder K-Dramen interessieren.

Neben Independent-Filmen sind K-Horrorfilme besonders beliebt. Haben Sie den vierfach oscarprämierten Film Parasite von Bong Joon-ho schon gsehen, ein Genre-Hybrid aus Drama, Farce und Parabel? Falls nicht, nur so viel: Es gibt einen Grund, warum er als erste nicht-englischsprachige Produktion überhaupt den Oscar für den besten Film erhalten hat. Und das Untertiteln für das westliche Publikum eine Herausforderung für sich darstellte.

Ein kleiner Vorgeschmack:

K-Dramen

Geht es nach den Koreanern, ist der US-Zuschauermarkt mit rund 18 Millionen aktiven K-Drama-Zuschauern im Vergleich zu China oder Japan klein. Trotzdem groß genug für westliche Produzenten, um K-Dramen wie die ABC-Hit-Serie The Good Doctor oder Fox‘s The Masked Singer zu adaptieren, originale koreanische TV-Serien auf Netflix, Amazon oder Youtube anzubieten und sogar eigene K-Serien zu produzieren.

Wieso ist das westliche Publikum so hungrig auf K-Dramen? Glaubt man Umfragen, hat das mehrere Gründe: Die koreanischen Serien haben meist nur eine Staffel à 16 bis 20 Folgen, sodass man nicht von den Figuren müde wird. Sie bieten, was die westlichen Serien nicht mehr zeigen: unschuldige romantische Geschichten ohne Bettszenen, Gewalt und Ähnliches. Und sie verschaffen einen Einblick in das Leben einer fremden, nicht-westlichen Kultur.

Währenddessen schnappt man vielleicht sogar ein paar Happen Koreanisch auf. Die Sprache ist nämlich einfacher, als sie zunächst klingen mag: Sie besitzt eine simple Phonetik, eine Grammatik ohne Geschlechter oder Fälle sowie relativ wenig Silben. Sagen zumindest unsere koreanischen Sprachexperten, die regelmäßig für unsere Kund*innen ins Koreanische übersetzen. Auch die Band BTS will jetzt übrigens Sprachbarrieren abschaffen und ihre globalen Fans näher zusammenbringen – mit Lernvideos zur koreanischen Sprache. Damit ihre Anhänger auch verstehen, was sie da mitsingen.

Titelbild via Pinterest



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