Wir kennen den heutigen Stand von NMT: Sie ist fähig, einfache, immer längere Texte in immer mehr Sprachen zu übertragen. Sie kann trainiert werden und lernt konstant dazu. Ohne Überarbeitung durch den Menschen ist das Resultat jedoch – einfach gesagt – relativ pur. Weshalb sich die Übersetzungsmaschine bekanntlich nicht für alle Textarten eignet.
Trotzdem rüsteten verschiedene Social-Plattformen bereits vor Längerem mit Auto-Translate-Funktionen auf: Posts auf Facebook, LinkedIn oder Instagram lassen sich standardmässig per Mausklick in die am nächsten liegende Sprache übersetzen – die, in der wir browsen. Das mussten wir uns genauer anschauen. Und haben deshalb einige unserer letzten Social-Posts einem Livetest unterzogen:
Fazit: Mitarbeiter*innen stellen wir ein. Die Übersetzungsfunktion lieber aus.
Fazit: Fürs Verständnis reichts. Man merkt aber klar, dass der Antrieb nicht durch Menschenhand geschah.
Fazit: allgemeine Ratlosigkeit.
YouTube
Auch das Videoportal ist mehrsprachig aufgestellt: Dank Spracherkennung kann es automatische Untertitel erzeugen und diese mithilfe von NMT direkt übersetzen. Eine nicht zu unterschätzende Funktion, zumal sie in ganzen 103 Sprachen verfügbar ist. So sieht sie aus:
Fazit: Die Qualität der automatischen Spracherkennung ist solide. Die Übersetzung der Untertitel wiederum variiert je nach Kontext und Videoinhalt stark. Und ist auch grammatikalisch nicht über alle Zweifel erhaben.
Was heisst das jetzt?
Die Resultate unseres Testversuchs sprechen für sich. Trotzdem nochmal in Worten: Die Auto-Übersetzungsqualität reicht teilweise für das reine Verständnis der Posts und mag zu Beginn einer Social-Aktivität ein nettes Feature sein, wenn man (noch) kein Geld für Übersetzungen in die Hand nehmen möchte. Wir sagen: Machen Sie den Test bei Ihren Posts. Dann tun sies trotzdem.
Titelbild via Twenty20