Punkt, Punkt, Komma, Strich

…. fertig ist das Mondgesicht. Was für Kinder noch Spaß ist, nehmen wir bei Supertext ernst. Sehr ernst sogar. Denn bereits Kleinigkeiten wie ein kurzer oder langer Strich können die Bedeutung eines Texts wesentlich beeinflussen – und müssen über Ländergrenzen hinweg oft lokalisiert werden. Wir haben den Überblick über die wichtigsten typografischen Feinheiten von Anführungszeichen bis &-Zeichen.

Binde- und Gedankenstrich

Ein kleiner Strich mit großer Wirkung – der häufig falsch verwendet wird. Der lange Gedankenstrich, der auch Streckenstrich oder Halbgeviertstrich genannt wird, kennzeichnet in Texten Einschübe innerhalb eines längeren Gedankengangs und wird auch als Bis-Strich und bei Streckenangaben verwendet. Auf Windows-Tastaturen muss man die Kombination Alt + 0150 tippen, um den Gedankenstrich in seinen Text zu bekommen. Der kleine Bruder des Gedankenstrichs ist der etwas kürzere Bindestrich. Der auch Viertelgeviertstrich genannte Strich steht ganz im Sinne des Gemeinschaftsgefühls: Wortteile und zusammengesetzte Begriffe werden mit dem Bindestrich zusammengeführt.

Das Und-Zeichen &

Das Et-Zeichen, im Englischen Ampersand und im Französischen Esperluette, wird im Deutschen auch als kaufmännisches Und bezeichnet. Ursprünglich war es eine Verschmelzung aus den Buchstaben e und t (das lateinische et bedeutet übersetzt „und“). Der deutsche Name deutet es bereits an – es ist kein universell einsetzbares Ersatzzeichen für das Wort „und“, sondern darf, korrekt angewendet, nur in Firmenbezeichnungen verwendet werden, etwa in Dolce & Gabbana oder der berühmten GmbH & Co. KG. Doch auch hier gilt natürlich künstlerische Freiheit: Was wäre Thelma ohne Louise oder Simon ohne Garfunkel?

An- und Abführungszeichen

Verschiedene Sprachen, verschiedene Regeln. In Deutschland kennen wir diese Form der An- und Abführungszeichen, die den Beginn und das Ende einer wörtlichen Rede oder eines Zitats kennzeichnen: „…“ Korrekt geschrieben erinnern diese an zwei kleine Neunen für die öffnenden bzw. kleine Sechsen für die schließenden Zeichen: 99 – 66. In Frankreich und in der Schweiz werden hingegen die sogenannten guillemets verwendet, » und « – in der Schweiz ohne Leerzeichen und in Frankreich mit Leerzeichen vor und nach den guillemets. Diese an den Fußabdruck von Gänsen erinnernden Zeichen haben übrigens den Ausdruck Gänsefüßchen geprägt, der mittlerweile universal auch für die deutschen An- und Abführungszeichen verwendet wird.

Der Apostroph

Der Apostroph kennt viele Bezeichnungen: Auslassungszeichen, Hochkomma, Oberstrich, Hinterstrich, Nachstrich und Oberhäklein. Korrekt geschrieben sieht er aus wie eine kleine, hochgestellte Neun oder ein Komma – ein Hochkomma eben. Obacht beim Tippen: Der gerade und senkrechte Strich auf der #-Taste ist ein Ersatzzeichen und entspricht nicht dem typografisch korrekten ’ (Alt + 0146).

Titelbild via Luca Bravo – Unsplash (CC0)



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