Google vs ChatGPT

Google hasst KI-Texte – was ist am SEO-Mythos dran?

Straft Google KI-generierte Inhalte mit schlechten Rankings ab? Erkennt die Suchmaschine überhaupt, wer oder was den Text erstellt hat? Und welche Rolle bleibt für den Menschen bei all der künstlichen Intelligenz? Wir klären auf.

Hausaufgaben erledigen, Bücher zusammenfassen, Blogartikel schreiben: Es gibt kaum etwas, das Large Language Models wie ChatGPT und Co. nicht können. Auch SEO-Texte schreibt die KI für Sie. Geben Sie ihr einfach paar Keywords mit auf den Weg (oder lassen Sie die Engine diese gleich selbst vorschlagen) und schon werden sie zuverlässig an den richtigen Stellen im Text verbaut. Und das scheint tatsächlich gute Rankings zu erzielen.

«Ja, es funktioniert», sagt Johannes Beus, SEO-Experte bei der Analysefirma Sistrix als Fazit für den Test mit der US-Finanzseite bankrate.com.

Die Diskussion richtig ins Rollen gebracht hat die Bekanntgabe, dass die Tech-Newsseite CNET einen Teil ihrer Artikel von künstlicher Intelligenz erstellen lässt – und damit ganz passable Rankings erzielt. Allerdings räumte das Portal ein: Der Feinschliff der Artikel erfolge durch Menschenhand. Die Redaktion überwacht und überarbeitet die Texte.

Ganz so einfach ist es also nicht. Dröseln wir die Sache auf.

Wie steht Google zu KI-generierten Texten?

Den offiziellen Standpunkt hat Danny Sullivan, SEO-Experte bei Google, bereits im Februar auf dem Google-Blog klargemacht:

«Unser Fokus liegt auf der Qualität von Inhalten und nicht darauf, wie sie produziert werden.»

Konsequenterweise folgte vor wenigen Tagen ein Update des SEO-Playbooks, bei dem der Grundsatz «Content von Menschen für Menschen» eliminiert wurde.

Heisst zusamengefasst: Wer oder was den Content generiert, interessiert Google nicht. Ist der Inhalt für die Nutzerinnen und Nutzer wertvoll, rankt er gut. Was «wertvoll» dabei heisst, erklärt Google in seiner «Search Central»-Dokumentation.

Ein zentraler Aspekt ist die sogenannte EEAT-Regel (Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness). Websitebetreibende tun also gut daran, Inhalte zu produzieren, die Erfahrung, Sachkompetenz und Vertrauenswürdigkeit durchblicken lassen. Wie das im Detail eruiert wird, bleibt jedoch weiterhin vor allem eines: mysteriös.

Erkennt Google KI-Texte überhaupt?

Zweifel sind spätestens seit dem Abschalten des Classifiers von OpenAI angebracht. Dabei wurde klar: Selbst die Firma hinter ChatGPT kann KI-generierte Inhalte nicht zuverlässig identifizieren.

Google seinerseits entwickelte ebenfalls eine Reihe von KI-Tools, um Texte besser zu verstehen. Der Natural Language Processing (NLP) Service zum Beispiel kann Texte in ihrer Bedeutung analysieren. Ob Tools wie diese auch erkennen können, wer oder was einen Text geschrieben hat, bleibt jedoch fraglich.

KI-Texte zuverlässig zu detektieren, ist eine fast unlösbare Aufgabe, weil mittlerweile zig verschiedene Modelle existieren, die alle auf natürlich klingenden Content spezialisiert sind – und laufend verfeinert werden. Ein Rennen, das auch Google langfristig kaum gewinnen kann.

Was heisst das nun für Content Creators?

Gegen den Einsatz von KI-Tools ist definitiv nichts einzuwenden. Aber auch bei SEO gewinnen ultimativ Inhalte mit echtem Mehrwert – für Menschen. Nicht umsonst ist die Verweildauer auf einer Seite nach wie vor eines der wichtigsten Ranking-Kriterien.

KI kann den Gedankenprozess auf dem Weg zu diesem Mehrwert zwar unterstützen, aber nicht ersetzen. Denn beim Texten ging es schon immer mehr ums Denken als ums Schreiben. Genau zu wissen, worum es im fertigen Text eigentlich gehen soll, bleibt die grosse Herausforderung. Auf Neudeutsch heisst sie Prompt Engineering.

Fachliches Know-how und Branchenkenntnisse lassen sich nicht automatisch generieren. Genauso wenig wie Neugier und Kreativität. Wenn es darum geht, den Blick über den Tellerrand zu wagen, zu experimentieren und zu überraschen, ist KI definitiv hilfreich, aber nicht der zentrale Erfolgsfaktor.

Fazit: Die entscheidende Rolle bleibt beim Menschen

Wir wagen die Prognose: Für erfolgreichen SEO-Content führt auch in Zukunft kein Weg am Menschen vorbei. Das heisst nicht, dass ChatGPT und Co. ignoriert werden sollten. Im Gegenteil. Menschliche Ideen mit der Effizienz von KI zu verknüpfen, ist der Königsweg. Einer, auf dem wir Sie gerne begleiten.

Titelbild via Pexels



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2 Kommentare zu “Google hasst KI-Texte – was ist am SEO-Mythos dran?”



  • Thomas am 20. November 2023 16:45 Uhr

    Hallo und vielen Dank für den Blog.
    Es scheint nicht ganz so einfach zu sein, ob Google einen durch KI Texte abstraft.
    Auf manchen Blog steht es so und auf anderen anders


  • Tillmann am 18. Januar 2024 21:13 Uhr

    Vielen Dank für diesen interessanten Artikel. Ich hatte mich auch schon gefragt, ob Google KI-Texte bestraft oder überhaupt erkennen kann.

    Was Tools wie ChatGpt können, finde ich beeindruckend. Allerdings benutze ich ChatGPT eher wie eine bessere Suchmaschine. Die Texte sind für mich eher Inspiration oder Gerüst für einen eigenen Text. Mit diesen KI-Tools kann ich die Zeit, die ich für das Schreiben eines SEO-Textes brauche, reduzieren, aber ich kann diese Arbeit nicht vollständig an die KI auslagern.


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