Lift

Wie überbrückt man Gesprächspausen?

Gesprächspausen können unangenehm sein. Wie lassen sie sich überbrücken und was kann man gegen ungewollte Pausen tun? Machen Sie einen Witz, gehen Sie in die Offensive oder reden Sie einfach weiter?

Stellen Sie sich vor, Sie stehen mit Ihrer Chefin zusammen im Lift und müssen hoch in den 16. Stock. Und Sie schweigen sich an. Dabei würden Sie so gerne etwas sagen, beweisen, dass Sie ein intelligenter, kreativer Kopf sind und Sie die Beförderung verdient haben. Vorne am Eingang haben Sie so schön miteinander geplaudert. Und jetzt ist alles weg. Keine Sorge, Sie sind nicht alleine schuld, es liegt auch am Lift: Es ist ein bekanntes Phänomen, dass sich Menschen im Lift anschweigen, da man gefangen ist in dieser Metallkonstruktion und sich viel näher kommt, als man sonst würde. Zurück zum Thema: Gesprächspausen und wie man sie überwindet. Anders als bei Menschen, die man gut kennt, können sich Gesprächspausen bei halbwegs bekannten Kontakten und Geschäftsbeziehungen weniger toll anfühlen, da die Situation weniger vertraut ist.

Wege zum Gespräch

Wir haben vor kurzem über Small Talk geschrieben. Im Prinzip handelt es sich beim Überbrücken von Gesprächspausen um ähnliche Mechanismen wie beim Small Talk. Sie haben aber einen Vorteil: Es handelt sich nur um eine Pause. Sie haben den härtesten Teil bereits hinter sich, Sie haben nämlich das Gespräch schon einmal begonnen. Was liegt also näher, als daran anzuknüpfen? Genau das sollten Sie tun.

Anknüpfen:

Nehmen Sie einen Gesprächsteil wieder auf, machen Sie weiter damit. Wenn also vorher vom schönen Wetter die Rede war, können Sie Ihre Vorgesetzte nun fragen, ob sie bei schönem Wetter manchmal auch mit dem Velo/Motorrad zur Arbeit kommt. Umgekehrt sagen Sie bei Regen, dass Sie das nicht mögen und erwähnen ihr Zweirad. Darauf können Sie nämlich aufbauen: Fragen zum Sport mit dem Fahrrad, zu Ausflügen mit dem Motorrad. Zum Beispiel. Wenn es ein Apéro oder ein ähnlicher Anlass ist, dann haben Sie hoffentlich nicht übers Wetter geplaudert und nehmen einen Aspekt vom Gespräch wieder auf. Ein Thema, eine Frage, eine Person.

Humor:

Wie immer ist Humor eine valable Alternative, vorausgesetzt, Sie sind witzig und redegewandt. Sonst lassen Sie es besser. Ein schlechter Witz bringt Ihren Gesprächspartner in Bedrängnis. Er fühlt sich dann aus Anstand dazu verpflichtet zu lachen.

In die Offensive:

Bevor wir uns falsch verstehen: Damit sind keine Avancen gemeint. Nein, damit ist gemeint, dass Sie Ihre Sprachlosigkeit in solchen Situationen thematisieren. Das ist ehrlich und lässt sich mit einer weiterführenden Frage fortsetzen.

Nichts sagen und Ihr Gegenüber intensiv anstarren:

Sie ahnen es, das ist ein Scherz. Obwohl der eine Teil ernst gemeint ist: Haben Sie nichts zu sagen, ist es manchmal besser, einfach nichts zu sagen. Lieber schweigen Sie selbstbewusst und verabschieden sich ebenso selbstbewusst beim Aussteigen, anstatt irgendwelches wirres Zeugs von sich zu geben, weil die Konventionen das verlangen. Allerdings funktioniert das nur bei der Lift-Situation. Bei sonstigen Gesprächspausen gelten andere Regeln, da können Sie nicht einfach ruhig sein, das wirkt doch eher merkwürdig. Aber Sie können sich entschuldigen, um etwas Zeit zu gewinnen: Sie müssen sich ein Getränk holen, ein wichtiges Telefonat führen, Ihren Vorgesetzten begrüssen. Denken Sie sich etwas aus.

Gemeinsamkeiten finden, Partner einbeziehen, nett sein:

Im Allgemeinen gelten für die Überbrückung von Gesprächspausen dieselben Regeln wie beim Small Talk. Ein paar davon haben wir praktischerweise bereits für Sie notiert. Und nun rein in den Lift.

Titelbild via Flickr: 196/365 going down – Robert Anthony Provost (CC BY 2.0)



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