Vorsicht vor kostenlosen Online-Übersetzungstools – so schützen Sie Ihre Daten

Es ist ganz einfach: Man nehme ein Online-Übersetzungstool, wähle die Sprache, kopiere den Text und drücke den «Übersetzen»-Knopf. Und schon erscheinen die eingegebenen Informationen in der gewünschten Sprache. Praktisch. Aber nicht ungefährlich.

Dass Übersetzungsmaschinen wie Google Translate und Co. nicht immer korrekte Sätze ausspucken, ist allgemein bekannt und auf den ersten Blick nicht weiter schlimm. Denn oft benutzen Leute diese lediglich, um herauszufinden, wovon der fremdsprachige Text handelt. Anders sieht es aus, wenn Mitarbeitende von Firmen auf diese Weise versuchen, Kosten zu sparen. Kaum verständliche Sätze sind dabei das kleinere Übel, wenn diese statt einer professionellen Übersetzungsagentur Online-Hilfsmittel einsetzen. Die Folge sind oft auch rechtliche Probleme.

Leck beim Ölkonzern

2017 machte der norwegische Ölkonzern Statoil erschreckende Erfahrungen mit einer Gratis-Übersetzungsplattform. Sensible Firmendaten wie Verträge, Kündigungsschreiben oder Pläne zu einem Stellenabbau waren plötzlich online verfügbar. Und zwar für alle. Weltweit. Der Grund: Angestellte von Statoil nutzten Translate.com. Die Gratis-Übersetzungsplattform speicherte alle eingegeben Informationen in der Cloud und machte sie somit öffentlich zugänglich.

In Skandinavien schlug der Fall hohe Wellen und führte Slator auf den Plan – eine News-Website, die sich mit Insights aus der Übersetzungs- und Sprachenbranche beschäftigt. Bei einer Recherche fand das Portal heraus, dass es anderen Firmen genauso erging wie Statoil. Heikle Informationen wie ein E-Mail-Verkehr zwischen Arzt und Patient oder Leistungsberichte über Angestellte tummelten sich frei zugänglich im Netz.

Die verantwortliche Plattform wies darauf hin, dass die Informationen bewusst öffentlich zugänglich sind, damit Übersetzer Verbesserungsvorschläge machen können. Dieser Fakt sei Teil der AGB. Wer die Daten gelöscht haben möchte, könne eine E-Mail schreiben. So geht das. Zumindest aus der Sicht von Translate.com.

Google weiss, was Sie übersetzen. Und wer sonst noch?

Ähnliches muss aufgrund der Datenschutzerklärung bei Google Translate vermutet werden: Dort heisst es, dass der User Google mit jedem Upload das Recht einräumt,

«diese Inhalte weltweit zu verwenden, zu hosten, zu speichern, zu vervielfältigen, zu verändern […]».

Allerdings ist fraglich, inwiefern das dem Datenschutz entspricht. Google betonte zwar, dass es nebst der Gratis-Übersetzungsplattform ein Business-Angebot für Firmen gebe, wo die Daten privat blieben. Offiziell genutzt wird dieses aber von den wenigsten Firmen. Und wer kontrolliert schon, wozu seine Mitarbeiter die Gratis-Version von Google Translate einsetzen?

Korrekte Übersetzungen und sichere Daten bei Supertext Corporate

Dass es sich lohnt, professionelle Übersetzungsdienstleistungen in Anspruch zu nehmen, erkennen auch Schweizer Unternehmen. Die Swisscom beispielsweise setzt auf eine Outsourcing-Lösung. Supertext Corporate implementierte für den Telekommunikationsanbieter eine Online-Übersetzungsplattform. Die Angestellten wurden breit über den Dienst informiert und bleiben so undurchsichtigen Gratis-Plattformen automatisch fern. Und das Beste: Unternehmen wirken nicht nur rechtlichen Problemen entgegen, indem sie ihre Daten sichern, sondern die Übersetzungen sind in jedem Fall korrekt – dank einem professionellen Team mit hauseigener Software-Schmiede, einem unternehmensweiten Übersetzungsspeicher sowie einer firmeneigenen Terminologie-Datenbank für wiederkehrende Begriffe.

Titelbild via Pexels (CC0)



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