Für zahlreiche Autoren ist es gang und gäbe, ein Pseudonym zu wählen. Wer nicht immer im gleichen Genre veröffentlichen möchte, dem ermöglicht ein fiktiver Name den Wechsel in eine gänzlich andere Richtung – ohne bei Lesern für Enttäuschung zu sorgen. So wählte Krimiautorin Agatha Christie für ihre romantischen Erzählungen den Namen «Mary Westmacott». Von Joanne K. Rowling hingegen erwarten Fans neue Harry-Potter-Romane, keine Krimis. Entsprechend hoch schlugen die Wellen, als bekannt wurde, dass die Britin hinter dem Pseudonym «Robert Galbraith» und seinem Erstlingswerk «The Cuckoo’s Calling» steckt.
Autorinnen, die sich ein männliches Pseudonym – ein Pseudoandronym – geben, sind keine Seltenheit. Aber auch andersrum finden sich Beispiele. In den 90er Jahren veröffentlichte der mit Gruselgeschichten berühmt gewordene Wolfgang Hohlbein unter dem Namen «Angela Bonella» zahlreiche «Barbie»-Bücher.
Stephen King wiederum nutzte das Pseudonym «Richard Bachmann», um den Wert seiner eigenen Marke zu testen. Er hatte Bedenken, den Markt mit «Stephen King»-Büchern zu überfluten und prüfte auf diesem Weg, ob die Texte wegen seinem Namen auf dem Umschlag oder wegen ihrer Qualität gekauft wurden.
Andere Autoren griffen aus reinen Marketing-Gründen auf ein Pseudonym zurück. Gut klingende Namen lassen sich einfacher verkaufen. So lautet der bürgerliche Name von Patricia Highsmith eigentlich Mary Patricia Plangman. Und Erich Maria Remarque heisst ganz bescheiden Erich Paul Remark.
Vielleicht sind Sie ja auf diesen Artikel gestossen, weil Sie gerade selber nach einem passenden Pseudonym suchen? Dann sollten Sie sich unbedingt vom grossartigen «Random-Name-Generator» inspirieren lassen. Sollten Sie in naher Zukunft einen Bestseller von Aðalbjörg Kristjana in die Hände bekommen, denken Sie an mich. So lautet der für mich generierte Supername, falls ich in diesem Leben noch unter die isländischen Fantasy-Autorinnen gehe.
Titelbild via Flickr: 20140410_0431 – Mike Powell aka Elektroll (CC BY 2.0)