Der Schöpfer der Serie, Matt Weiner, ist berüchtigt für seine Detailverliebtheit. Möbel, Kleider, Haar, Make-up – alles sollte so originalgetreu wie möglich die Sechziger in den USA widerspiegeln. Einigen findigen Sprachwissenschaftlern ist jedoch aufgefallen, dass Weiner bei einem – wichtigen – Detail Abstriche gemacht hat: der Sprache. Tatsächlich sprechen die Charaktere teilweise eher ein Englisch der Jetztzeit und benutzen Ausdrücke oder Wendungen, die in den Sechzigerjahren unüblich waren oder sogar noch gar nicht existierten. Wir haben ein paar Beispiele herausgesucht:
„The Medium is the Message“
Alle Kommunikationswissenschaftler kennen diesen berühmten Satz Marshall McLuhans, der in seinem 1964 erschienenen Buch „Understanding Media“ zum ersten Mal auftaucht. Das Problem: In „Mad Men“ sagt dies Joan Holloway, gespielt von Christina Hendricks, zu Peggy (Elisabeth Moss) bereits im Jahr 1960: „You know what they’re saying: the medium is the message“. Vermutlich konnte Weiner der Versuchung nicht widerstehen, denn der Satz passte einfach zu gut.
„1960, I’m so over you“
Heutzutage ist es im umgangssprachlichen Englischen vollkommen normal, „so“ als Synonym für „extremely“ oder auch „completely“ zu verwenden. Nicht so 1960. Joan ist aber auch hier ihrer Zeit voraus.
„I’m in a very good place right now“
Sagt Peggy nach dem ersten Joint ihres Lebens – und meint damit also nicht etwa ihren Arbeitsplatz, sondern ihren Gefühlszustand. Für das Jahr 1963 ungewöhnlich, denn tatsächlich wurde der Satz erst deutlich später metaphorisch gebraucht.
Und wer noch nicht genug hat: Die New York Times hat einen lesenswerten Essay zum Thema Sprache in Mad Men veröffentlicht – inklusive Video.
Titelbild via Flickr: Christina Saint Marche – Making Her Move (CC BY 2.0)