Abergläubig vs. abergläubisch

Haben Sie Angst vor schwarzen Katzen? Gehen Sie nie unter Leitern durch oder übernachten Sie in Hotels nicht im 13. Stock? Dann sind Sie vermutlich abergläubig. Oder abergläubisch.

Haben Sie schon mal in einem Hotelzimmer übernachtet, das die Nummer 13 trug? Oder sassen Sie mal im Flugzeug in der 13. Reihe? Kaum, denn zahlreiche Hotels und Fluggesellschaften meiden die Zahl 13. Als ich meine Lehre in der Hotellerie absolvierte, hatte unser Haus keine Zimmer mit der Nummer 13. Und auch keinen 13. Stock. Letzteres hatte allerdings damit zu tun, dass das Haus nur über 5 Stockwerke verfügte. Warum keine 13? Wegen des Aberglaubens, der mit der Zahl 13 zusammenhängt, der Triskaidekaphobie. Dieser Aberglaube ist weit verbreitet; Menschen, die daran glauben sind abergläubisch. Oder abergläubig?

Gläubig oder gläubisch?

Wenn man an etwas glaubt, dann ist man gläubig und nicht gläubisch, da sind wir uns einig. Wie sieht es aber mit dem Aberglauben aus? Im Duden stehen beide Formen drin. Warum das so ist?

Abergläubig als eine Art «Anti-Glaube» existiert als Wort schon lange und man geht davon aus, dass man mit dem Suffix –isch eine negative Bedeutung hervorheben wollte. Denn gläubig ist gut und abergläubig klingt zu sehr nach gläubig. Und das wäre schlecht.

Was bedeutet das nun für uns? Auf den ersten Blick nicht sehr viel, denn erstens ist die Herkunft nicht klar auszumachen und zweitens kann man laut dem Duden beide Wörter verwenden. Abergläubig gilt jedoch als veraltet, darum empfehlen wir von Supertext, abergläubisch zu verwenden.

Titelbild via Flickr: Le Chat Noir – Larry Johnson (CC BY 2.0)



Ähnliche Beiträge


Ein Kommentar zu “Abergläubig vs. abergläubisch”



  • Hammächer am 24. Mai 2016 17:39 Uhr

    abergäubig-abergläubisch: Ich war überrascht, abergläubig mit „sch“ in der Sendung „Wer wird Millionär?“ als richtige Schreibweise zu sehen. In der Internet- Anfrage wird diese Schreibung als richtig dargestellt mit der Begründung, die „ig“-Schreibung sei veraltet. Meine Duden Ausgabe (Nr.21) kennt diese Schreibweise noch nicht, obgleich sie angibt, die neue Rechtschreibung zu beinhalten. Wie kann man einen Kandidaten so aufs Glatteis führen?
    Wenn die korrekte Aussprache von Wörtern auf „-ig“ „isch“ für Rheinländer und „ich“ für andere Menschen lautet, so könnten alle „ig“-Endungen wie z.B. bei „heilig“ und „König“ mit „isch“ enden, so wie sie auch nach dem Aussprache Duden ausgesprochen werden. Warum gilt die „moderne“ Schreibweise dann nur für „abergläubisch“? Irgendwie kann ich das alles nicht nachvollziehen. Können Sie es? Mir tut der Kandidat vom Montag dieser Woche leid.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert