So geht Homeoffice work from home: unsere sieben Tipps

Wenn jemand weiss, wie erfolgreiche Heimarbeit funktioniert, dann unsere Superfreelancer. Hier kommen ihre besten Tipps für das Arbeiten in den eigenen vier Wänden.

Die Arbeit vom heimischen Schreibtisch aus ist für Sie neu und Sie wissen noch nicht so recht wohin mit sich? Keine Sorge, unsere Freelancer*innen rüsten Sie mit den wertvollsten Ratschlägen aus 15 Jahren und über 3700 Arbeitstagen Homeoffice-Erfahrung.

Zuvor aber noch ein bisschen Sprachwissen: Unsere Kolleg*innen in den USA machen kein Homeoffice – they work from home. Was sich in der deutschen Sprache nämlich längst eingebürgert hat, ist eigentlich ein Scheinanglizismus – aus der Kombination zweier englischer Wörter entstand ein Begriff, der so im Englischen gar nicht existiert.

Damit können Sie bestimmt beim nächsten digitalen Apéro punkten. Aber nun zurück zu den Tipps:

Den besten Ort wählen

Und der ist selbsterklärend nicht auf dem Bett oder Sofa. Idealerweise liegt Ihr Arbeitsplatz auch nicht im Wohnzimmer, denn das gehört der Freizeit und der Familie. Wählen Sie wenn möglich einen separaten Raum mit Tür, damit Sie den Mitbewohnern nicht mit Geräuschen auf die Nerven gehen. Entscheidend für einen guten Arbeitsort sind auch das Licht und die Beleuchtung – Augenschmerzen müssen nicht sein und Kopfschmerzen erst recht nicht. Es soll ein Ort sein, an dem Sie sich wohlfühlen, denn nur da arbeiten Sie auch gerne. Gefunden? Prima, hier bleiben Sie. Während sonst mobiles Arbeiten immer beliebter wird, ist zu Hause ein fixer Arbeitsplatz das A und O, um Arbeit von Freizeit abzugrenzen.

Bequem machen

Richten Sie sich an Ihrem neuen Arbeitsort komfortabel ein. Nehmen Sie den besten Stuhl, den Sie zu Hause finden können. Schauen Sie auch sonst auf Ihre Ergonomie: die Bildschirmhöhe, den Abstand zum Computer, genügend Raum für Tastatur und Maus. Und ganz wichtig: auf einen aufgeräumten Schreibtisch. Sauber denken geht nur in sauberem Ambiente.

Einen Schlachtplan erstellen

So simpel wie effektiv: Erstellen Sie eine Checkliste für den bevorstehenden Tag oder die Woche. Auch ein genauer Zeitplan hilft – vergessen Sie dabei nicht, auch Zeiten weg vom Computer einzuplanen. Seien Sie Ihr bester (und einziger) Motivator: Starten Sie zügig in den Tag und beginnen Sie mit zwei, drei kleinen Aufgaben, die nicht viel Zeit in Anspruch nehmen. Das gibt Ihnen gleich das gute Gefühl, voranzukommen. Der genaue Überblick über die Aufgaben verleiht Ihrem Arbeitstag Struktur. Zugleich bleiben Sie fokussierter und werden weniger durch Ihre Laune oder Tagesform beeinflusst. Und Sie arbeiten aktiv gegen die Ablenkung, die zu Hause lauert. Siehe nächster Punkt.

Ablenkung verbannen

Netflix flüstert Ihnen zu, dass die neue Folge bereitliegt, die frischgedruckte Tageszeitung winkt verführerisch vom Küchentisch herüber und die aggressive, rote Zahl bei Whatsapp möchte auch dringend beseitigt werden: Die eigene Wohnung ist ein Paradies für anderweitigen Zeitvertrieb. Auch wenn’s schwer fällt: Der Fernseher muss ausgeschaltet bleiben, ebenso alle Pushnachrichten auf dem Handy. Auch sonst legen Sie am besten ausser Reichweite, was Aufmerksamkeit auf sich zieht. In der Ruhe liegt die Produktivität. Verlegen Sie deshalb auch Hausarbeit in die Freizeit und schieben Sie nicht noch eine Maschine 30-Grad-Wäsche dazwischen. Sonst ist das Staubsaugen und Fliesenpolieren garantiert nicht weit.

Sie haben kleine Kinder zu Hause? Erklären Sie Ihnen, dass Sie arbeiten, um Geld zu verdienen, und dass Ruhe dafür wichtig ist. Und je konzentrierter Sie seien, desto eher haben Sie wieder Zeit für sie. Organisieren Sie den Mittagsschlaf systematisch und kommunizieren Sie klare Regeln.

Bewegung ist alles

Wer zu Hause arbeitet, hat automatisch einen kleineren Bewegungsradius. Stehen Sie deshalb unbedingt regelmässig auf. Auch einzelne Arbeiten, z. B. Telefonieren, gehen wunderbar im Stehen. Machen Sie Yoga, ein paar Dehnübungen oder gehen Sie für einen Moment nach draussen, für einen Spaziergang oder eine Runde Jogging durch den Park. Neben der Bewegung ist auch eine grosse Portion Tageslicht ausschlaggebend: Verlassen Sie das Haus mindestens einmal, solange es hell ist – und zu Corona-Zeiten: Setzen Sie sich in Ihren Pausen auf den Balkon. Hilft besser für die Konzentration und gegen Müdigkeit als Kaffee oder ein Powernap, versprochen.

Routine rules

Jeder Tag gleicht dem anderen. Schlimm? Im Gegenteil – eine Routine ist zu Hause fast noch zentraler als im externen Büroalltag. Setzen Sie bewusste und fixe Pausen für Kaffee und Mittagessen. Bereiten Sie sich eine ordentliche Mahlzeit zu (es müssen auch keine rohen Eier, Wodkas oder Opiumpfeifchen sein). Und sorgen Sie auch sonst für feste Rituale. Indem Sie z. B. Ihre Spaziergänge immer gleich ansetzen: Der Arbeitstag beginnt mit einer Runde durch die Gegend und hört genauso auf. Halten Sie sich diszipliniert an die mit Ihnen selbst abgemachten Rituale. Ebenfalls wichtig und zentral für die Konzentration: viel Schlaf.

Sich nicht gehen lassen

Selbst, wenn gerade keine Videoanrufe anstehen: Arbeiten Sie nicht im Pyjama oder Morgenmantel. Sie fühlen sich für den Arbeitstag gleich viel gewappneter und sind erwiesen effizienter, wenn Sie zumindest ein Shirt und eine anständige Hose anziehen und sich wie gewohnt pflegen und frisieren. Halt so, als ob Sie ins Büro gehen würden. Der nächste Überraschungscall kommt bestimmt.

Auch die Anziehungskraft des eigenen Kühlschranks kennt jeder. Weil aber jedes Homeoffice irgendwann mal zu Ende ist – egal, ob Lockdown-Ende oder einfach nur Feierabend – und Sie dann noch in Ihre Jeans passen möchten: Verzichten Sie auf Snacks, so gut es geht. Oder essen Sie Früchte für den Vitamin-C-Kick. Und eine ausgewogene Mahlzeit in der Mittagspause. Merke: Wer 7 Stunden durcharbeitet und danach im Hungerwahn den Kühlschrank leert, fällt für den Rest des Tages ins Fresskoma. Darum die Mahlzeiten lieber zeitlich verteilen und stets genügend Wasser trinken.

In dem Sinne: Schöne Heimarbeit und bleiben Sie gesund!

Titelbild via Pexels



Ähnliche Beiträge


3 Kommentare zu “So geht Homeoffice work from home: unsere sieben Tipps”



  • Andrea Bernard am 12. Juni 2020 10:27 Uhr

    Ein toller Beitrag zum Thema „homeoffice vs work from home“ aus der englischsprachigen Perspektive!

    Von einer deutschen Muttersprachlerin hier noch eine Anmerkung: Heimarbeit ist ein Wort, dass ich unbedingt vermeiden würde. Es riecht nach schlechter Bezahlung und Lohnsklaverei.

    Siehe auch die Definition bei Wikipedia:
    Heimarbeit: Unselbständige Heimarbeit ist eine Form der Lohnarbeit…

    Wir Freelancer sind aber gerade *selbständig* und machen keine Lohnarbeit. ;-)

    Daher es ist im Deutschen besser, von „Homeoffice“ zu sprechen oder aber Formulierungen wie „Ich arbeite von zu Hause“ oder Ähnliches zu verwenden.

    Super Grüße
    Eure Supertext-Freelancerin
    Andrea BERNARD


  • Angela Mariani am 12. Juni 2020 11:27 Uhr

    Liebe Andrea

    Danke fürs Kompliment und deinen Kommentar. Stimmt, bei Freelancern ist die Arbeit von zu Hause aus selbständig. Heimarbeit passt also vor allem für die Angestellten, die durch die Umstände nun auch zu Hause tätig waren oder sind. Und Tipps fürs Homeoffice benötigen (aber dabei hoffentlich trotzdem nicht ausgebeutet werden!). Schon verrückt, wie uns manchmal der englische Begriff bereits näher ist als der deutsche, nicht?

    Ganz liebe Grüsse vom mit Rechner und Kommunikationstechnik ausgestatteten Arbeitsplatz in der eigenen Wohnung (Definition aus dem Duden stibitzt)

    Angela


  • Lana89 am 12. März 2021 10:20 Uhr

    Toller Blog mit vielen nützlichen Tipps. Ich musste mich auch erst an das Home Office gewöhnen und habe mir zuerst Ergonomie am Arbeitsplatz verschafft. Nur mit den Ablenkungen haperte noch ein wenig – Daran muss ich noch arbeiten… :)


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert