Gamer Communication

Up your language game: Wieso man beim Spielen Sprachen lernt

Videospiele lassen einen in andere Welten eintauchen. Neben den Fertigkeiten als Gamer können sie aber auch die eigenen Sprachskills auf das nächste Level bringen. Wir erklären wie.

Spannende Charaktere kreieren, Punkte sammeln, epische Kämpfe austragen: Videospiele werden mit Spaß und Unterhaltung assoziiert. Von manchen Leuten allerdings auch als Zeitverschwendung angesehen. Klar ist: Sie können erstaunlich hilfreich beim Erlernen einer Sprache sein.

Weniger Hemmung, mehr Motivation

Studien durch Sprachforscher zeigen, dass Videospiele besonders gehemmten Jugendlichen einen freien Raum zum Ausdruck bieten. Gerade in MMOs (Multiplayer-Onlinespielen) wie World of Warcraft werden Sprachen ohne langes Überlegen angewandt, weil hier Spieler in Echtzeit über TeamSpeak miteinander kommunizieren. Der Feind greift aus dem Hinterhalt an. Eine Strategie muss her – und zwar schnell. Es kommt zu hitzigen Debatten, Wutausbrüchen, Jubelschreien. Bei einer derartigen Emotionsladung hat man die wichtigsten Wörter und Phrasen nach kurzer Zeit parat.

Die Kommunikation ist wichtig für den Spielfortschritt – und dieser ein weitaus besserer Lernmotivator als eine trockene Sprachprüfung. Das Spracherlebnis in einem Spiel ist viel dynamischer als beim statischen Lernen aus einem Buch, dadurch bleiben Lernende länger motiviert. Zudem kann man das Spiel immer wieder neu laden und hat so viele Verbesserungschancen. Durch die konstante Wiederholung bestimmter Ausdrücke im Verlauf eines Spiels bleiben diese irgendwann im Langzeitgedächtnis.

Authentische Sprachimmersion

Auch mit Singleplayer-Games kann man sein Wissen ordentlich ausbauen. Spieler der Die Sims-Reihe etwa können durch die Lebenssimulation zahlreiche alltägliche Begriffe aus diversen Bereichen lernen. Wenn man sein Lieblingsspiel einfach in einer anderen Sprache installiert, lernt man dadurch spielend leicht neue Wörter. Auch übersetzte Spielversionen enthalten häufig Fremdwörter oder Originaldialoge. Oder man wählt direkt ein Game, das in der gewünschten Sprache entwickelt wurde. In der Grand Theft Auto-Serie ist beispielsweise sehr viel Umgangssprache und Slang dabei – das sorgt für eine authentische Sprachimmersion, ähnlich wie auf einer Auslandsreise.

Da man in Videospielen im Kontext lernt, also Bild- und Tonmaterial zu den gelernten Wörtern hat, prägt sich die Fremdsprache besser ein. Es schadet dennoch nicht, zumindest die Basiskenntnisse vorab zu beherrschen, sonst kann das Ganze schnell frustrierend werden. Ich hätte jedenfalls meine Schwierigkeiten, als kompletter Sprachnovize durch eine russische Minecraft-Map zu navigieren. Ах, крипер! (Ah, Creeper!)

Zum Sprachjedi werden

Hilfreich ist auch, ein Spiel zu wählen, dessen Welt und Charaktere man bereits kennt. Fans von Filmklassikern wie Star Wars oder Herr der Ringe sollten sich beim Spielen der entsprechenden Games in anderen Sprachen um einiges leichter tun, da sie bereits mit Handlung und Hintergründen vertraut sind. Natürlich sind die Sprachinhalte aus Spielen nicht immer relevant für das echte Leben, doch das Sprachgefühl wird auf alle Fälle verbessert. Selbst mit simplen Smartphone-Games wie Temple Run kann man einiges dazulernen. Je nach Kontext könnten sich die erlernten Wörter und Phrasen als durchaus nützlich erweisen.

Fest steht: In den meisten Fällen merkt man nicht einmal, dass man gerade eine Sprache lernt, da man so auf die Handlung des Spiels fixiert ist. Zwar wird man durch Videospiele allein noch lange nicht zum Sprachprofi. Muss man aber auch nicht. Es zählt, dass man dabei Spaß hat. Und für alles andere hat man uns.

Titelbild via Giphy



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