Die ersten Zeilen im Text

In den ersten 300 Zeichen eines Textes steckt alles drin. Wie Sie mit frischem Deutsch Ihre Texte aufpolieren.

Damit Sie diesen Artikel fertig lesen, muss ich Ihnen innerhalb der ersten 300 Zeichen klar machen, dass es sich lohnt. Sonst springen Sie ab. Ich verspreche Ihnen, dass Sie nach der Lektüre mehr wissen.

Einmal frisches Deutsch, bitte

Und nun hoffe ich, dass Sie noch da sind. Statistisch gesehen ist es bei Zeitungen das Normverhalten, den Artikel nach 300 Zeichen zu überspringen. Online sogar noch weniger, denken Sie mal an Twitter. Dies erklärt Wolf Schneider, Kolumnist beim NZZ Folio, in seinem aktuellen Text zu den ersten Zeilen. Er war es auch, der das gesamte letzte Jahr jeden Monat mit seiner Kolumne «Frisches Deutsch» zuverlässig Freude in mein Leben brachte.

Keine Scheu vor schlichten Wörtern

Scheinbar selbstverständliche Dinge wie, dass Jargon einen guten Text zur Sau machen kann oder dass bei einem guten Text mehr als nur die Grammatik stimmen muss, haben ihren Platz in der Sammlung. Gleich neben den Verben, die Königswörter sind und die ohne Scheu wie solche behandelt werden sollten. Auch die scheinbar simplen Exemplare wie «sein», «wollen» oder «haben» verdienen ihren Platz im Text. Dies sollten wir uns öfter mal ins Gedächtnis rufen. Es bringt nichts, immer schlauer, besser oder intelligenter klingen zu wollen und dabei die Nachricht nicht übermitteln zu können.

Titelbild via Flickr: spring water – MIXTRIBE (CC BY 2.0)



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